Die Sorge von Dr. Hans-Joachim Hofmann, Inhaber der Herz-Apotheke im Kaufland in Sigmaringen, war groß.Wegen eines Vermieterwechsels steht ein einjähriger Umbau im Center an, die Schließung der Apotheke drohte. „Nun dürfen wir doch während der Umbauphase am Standort bleiben“, verkündet Hofmann erleichtert. „Nur der gemeinsame starke Einsatz vieler Menschen hat dies ermöglicht.“
Eine einjährige Umbauphase hätte Hofmann finanziell nicht überbrücken können. Der Grund für den Umbau im Center ist Kaufland: Der Konzern, mit dem der Inhaber einen Untermietvertrag abgeschlossen hatte, verlässt den Komplex. Stattdessen wird Edeka einziehen. Doch bevor dies passiert, soll es einen Umbau geben, der wohl erst Ende 2026 abgeschlossen ist. Zwischenzeitlich plante er, Container als Apothekenräume einzusetzen. „Das finanzielle Risiko war mir doch zu groß. Denn ein Kundenschwund hätte es sicherlich dennoch gegeben.“
Nun gibt es für den umsatzstärksten Betrieb von Hofmann doch noch gute Nachrichten. „Wir dürfen während der Umbauphase doch am Standort bleiben“, freut er sich. Das sei vor allem dem starken Einsatz der Gemeinde und seiner Kundenschaft zu verdanken. „Nach Bekanntgabe der drohenden Schließung hat sich der Bürgermeister von Sigmaringen eingeschalten. Ich weiß nicht welche Worte er gefunden hat, aber im Gespräch mit der Firma, die das Center verwaltet, müssen sie Eindruck hinterlassen haben“, beschreibt er.
Auch von der Kundschaft sei ein überwältigendes Echo gekommen. „Alle haben gesagt, wir müssen bleiben“, so Hofmann. Es wären von allen Seiten nur positive Reaktionen gekommen, so der Inhaber, der selbst erst seit etwa einer Woche weiß, dass es nun doch weitergeht mit seinem Betrieb. „Jetzt müssen wir schnell noch ein paar Dinge umsetzen, im kommunikativen sowie sicherheitstechnischen Bereich“, sagt er. „Aber es sind alles Sachen, die geklärt werden können, es kann nichts mehr scheitern.“
Sein Personal bleibt ihm ebenso treu: „Nur eine Kollegin hat in der Zwischenzeit etwas anderes gefunden, aber sonst ist die Situation wie gehabt. Ich bin positiv, aber noch vorsichtig im Hinblick auf die Zukunft“, so Hofmann, der vorerst keine weiteren Mitarbeiter:innen einstellen wird.
In einer Woche schließe Kaufland: „Dann sind wir allein im Gebäude, das wird sicherlich Auswirkungen auf die Anzahl der Kunden pro Tag haben. Aber wir werden die Zeit bis zum Einzug von Edeka überbrücken können“, so Hofmann. „Unser großer Vorteil ist neben den langen Öffnungszeiten auch die Parkplatzsituation und unser großer treuer Kundenstamm. Ich hoffe einfach, dass in dem Zeitraum viele weiterhin zu uns kommen.“