Brauchtumspflege in der Apotheke

Orden, Berliner und Dreigestirn

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Berlin -

Die St. Johannes-Apotheke in im Troisdorfer Stadtteil Sieglar hatte vor Kurzem besonderen Besuch in der Offizin: Das Dreigestirn eines örtlichen Karnvalsvereins sorgte für ausgelassene Stimmung. Inhaberin Sonja Engler und ihr Mann Christian Engler sehen die Brauchtumspflege als wichtige Aufgabe der Apotheke.

In diesem Jahr stattete das Dreigestirn der 1. Großen KG Sieglar der Offizin einen Besuch während des laufenden Apothekenbetriebs ab. „Natürlich war die Kundenbedienung zu jeder Zeit gewährleistet“, erklärt Christian Engler, kaufmännischer Leiter der Apotheke. Selbstverständlich wurden für den hohen Besuch einige Vorbereitungen gemeinsam mit dem Team getroffen: „Es gab unter anderem verschiedene Getränke und Berliner für die Kunden und das Dreigestirn.“

Gemeinsam wurde dann geschunkelt, gesungen und schließlich wurden die Orden übergeben. Die Besonderheit: Erstmals erhielt auch der Karnevalsverein in diesem Jahr einen Orden durch die Apotheke. Die Idee zur Gestaltung wurde vom Team selbst entwickelt und in Auftrag gegeben. „Wir wollten gerne auch etwas zurückgeben“, erklärt Engler. Ein Dankeschön dafür, dass Spaß und Freude in die Apotheke getragen wurden. „Danach geht es dann zum geselligen Teil“, so Engler.

Im Voraus wurden bereits verschiedene Apothekengefäße mit Traubenzucker befüllt und verpackt. „Damit das Dreigestirn gut durch die stressige Zeit kommt und genug Energiereserven hat“, lacht Engler. Die Brauchtumspflege sieht er als wichtige Aufgabe der Apotheke. „Ich denke, es ist unsere Verpflichtung dies zu unterstützen“, erklärt er. Schließlich sei es wichtig, die Traditionen zu erhalten. Dafür bräuchten die Karnevalsvereine natürlich ausreichende finanzielle Mittel.

 

Für den Besuch musste die Apotheke selbst aktiv werden. Das Dreigestirn möchte in jedem Jahr an Freude in den Ort bringen – dazu bietet es sich an, Besuche abzustatten. Sonja Engler und ihr Team haben nicht lange gezögert. Denn in jedem Jahr wird ein Dreigestirn in die Offizin eingeladen. Da es in den verschiedenen Stadtteilen Troisdorfs mehrere Vereine und dementsprechend auch mehrere Dreigestirne gibt, wird regelmäßig gewechselt. Die örtlichen Vereine werden zudem mit Wurfmaterial wie Taschentüchern unterstützt.

„Wir sind grundsätzlich sehr karnevalsaffin“, erklärt Christian Engler. An Weiberfastnacht ist die Offizin der Apotheke geschmückt, es gibt Musik und Berliner für die Kunden. „Ich glaube das gehört im Rheinland einfach dazu“, meint er. Außerdem hat der Karneval ihn und seine Frau zusammengeschweißt. „Wir haben uns damals an Karneval kennengelernt.“

Auch andere Apotheken in den „jecken“ Regionen engagieren sich für die Brauchtumspflege: Apotheker Michael Althoff beispielsweise unterstützt mit seinen vier Apotheken am Mittelrhein die regionalen Vereine. „Es sind schließlich Werte, die uns wichtig sind als Gesellschaft und gerade die Apotheke vor Ort lebt doch davon, wenn man sich regional engagiert.“ Das gelte nicht nur für die Apotheke, sondern auch für den Metzger und den Bäcker um die Ecke.

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