Die Bilanz der Apotheken-GmbH Patrick Hollstein, 29.01.2016 10:33 Uhr
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Tochterunternehmen in Eisenach: Die Berliner Firma TKP hat in den neuen Bundesländern mehrere Apothekenstandorte entwickelt. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In Eisenach gehören dazu die drei Georgen-Apotheken; der Verbund wird durch die Ahorn-Apotheke in Gotha komplettiert. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Bis 2013 gehörte die Gruppe einem mittlerweile verstorbenen Apotheker aus Norddeutschland – zumindest auf dem Papier. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Denn in ihren Finanzunterlagen aus dem Jahr 2010 macht sich TKP sowohl die Gewinn- und Verlustrechnung als auch die Bilanz der Apotheken zu eigen. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Bei den Umsätzen der Berliner Firma entfällt der Großteil auf „Erlöse Apotheken-Rechenzentrum 19%“. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Aufschlussreich sind auch die Debitorenlisten von TKP. Hier finden sich Hersteller, Großhändler, Softwarehäuser – und selbst die Landesapothekerkammer. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Auch das Anlagevermögen der Apotheken taucht in den Akten der TKP auf. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Wie die vertraglichen Vereinbarungen zwischen Kapitalgesellschaft und dem ehemaligen Apothekenleiter aussahen, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Foto: Klaus-Peter Kaschke
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Die TKP schreibt in ihren Unterlagen von „Tochterunternehmen“, „Beteiligungen an Filial-Apotheken“, „Betriebsstätten“ – und von einer „treuhänderisch für die TKP gehaltenen Apotheke“. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Firma gehört dem Baunternehmer Heinz-Friedrich Pott (rechts), der 2012 im ostfriesischen Wittmund ein Ärztehaus eröffnet hat. Foto: mh, Anzeiger für Harlingerland
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Auch das Medicenter Norden in Berlin gehört zu TKP. Screenshot
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Zu den drei Gründern der TKP gehörte 1992 Thomas Tennstedt. Der Apotheker aus Ahlen stand lange an der Spitze der Firma; nebenbei baute er in Cottbus einen Apothekenverbund auf. Foto: Beate Möschl, Lausitzer Rundschau
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2013 geriet er in die Insolvenz; die Flamingo-Apotheken haben mittlerweile einen neuen Inhaber. Foto: Michael Helbig
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Ebenfalls Partner der ersten Stunde war Norbert Püllenberg. Er ist Mitinhaber der Steinhoffs-Apotheken in Beckum, geschäftsführender Gesellschafter der Firmen i.p.a. Cosmetics (Beckum) und i.p.a. Sweets (Syke) und Kompagnon der Marketingfirma A.P.O. (Ahlen). Foto: APOTHEKE ADHOC
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Dritter im Bunde war Harro Kunz, Inhaber der Schloss-Apotheke in Syke. Screenshot
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Auch in Brandenburg war TKP mindestens bei einem Apothekenstandort engagiert. Foto: APOTHEKE ADHOC
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In der vergangenen Woche wurden die Verträge vom OLG Brandenburg für nichtig erklärt und TKP zur Rückzahlung von 420.000 Euro an die eigentliche Inhaberin verurteilt. Foto: OLG Brandenburg
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Der Streit mit der Apothekerin könnte noch vor den BGH gehen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Dort könnte demnächst auch ein Streit um einen Globus-Standort in Hoyerswerda landen. Der Mindener Apotheker Günter Stange streitet sich als Zwischenmieter mit der Supermarktkette um die Offenhaltungspflicht für die Apotheke. Foto: Globus
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Auch Stange war in den 1990er Jahren im Standortgeschäft aktiv. Sein Vivas-Konzept hatte es bereits bis vor den BGH geschafft. Foto: Vivas
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Auch bei den sogenannten Kaufland-Apotheken mischen An- und Vermietungsgesellschaften mit. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Standortentwickler hatten mit den Apothekern Miet-, Leasing- und Beraterverträge geschlossen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Gute Kontakte: Dank persönlicher Beziehungen in den Vorstand der Schwarz-Gruppe hat es eine Apothekerfamilie aus Baden-Württemberg zum Spezialisten für Kaufland-Apotheken geschafft. Foto: Elke Hinkelbein
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Im ersten Kaufland-Warenhaus in Neckarsulm findet man die erste Kaufland-Apotheke, die aber eigentlich die zweite Apotheke in einem Kaufland war. Foto: Elke Hinkelbein
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Heute gehört die Apotheke im Kaufland in Neckarsulm dem Bad Wimpfener Apotheker Fritz Schurer. Foto: Elke Hinkelbein
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In Bad Wimpfen gründeten Helmut Fritsch und Joachim Birkle 1994 eine An- und Vermietungsgesellschaft. Die Dachkonstruktion des Hauses ... Foto: Elke Hinkelbein
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... soll als Motiv für das Logo der Kaufland-Apotheken gedient haben. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Nach der Trennung von Birkle führte Fritsch ein neues Logo ein. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Discount-Daumen findet sich in der Außenwerbung ebenso wieder wie ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... in der Inneneinrichtung der Kaufland-Apotheken oder ... Foto: APOTHEKE ADHOC
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... im Logo der Versandapotheke Apo-Discounter. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Selbst die tschechischen Kaufland-Apotheken, mittlerweile an einen slowakisch-zypriotischen Investor verkauft, nutzen das alte Logo. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die meisten Kaufland-Apotheken werden heute von der Firma BRL-Center in Berlin betreut. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Dagegen hat Birkle seine Sympateam-Apotheken in ein Joint Venture mit der Anzag eingebracht. Foto: Elke Hinkelbein
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Mit den Mietverträgen von Sympateam, die nicht nur Center-Apotheken umfassen, hat die Anzag nach eigenem Bekunden nichts zu tun. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Der Frankfurter Großhändler hatte früher selbst ein Geheimprojekt für Apothekenstandorte, das mittlerweile über einen anderen Unternehmer aus Bad Wimpfen läuft. Foto: Elke Hinkelbein
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Fläche als Geschäft: Nicht nur bei Kaufland-Standorten verdienen An- und Vermietungsgesellschaften mit. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - Nach der Wende herrschte im Apothekenmarkt Goldgräberstimmung: Aus dem Westen zog es geschäftstüchtige Pharmazeuten und professionelle Standortentwickler in die neuen Bundesländer; sie wollten beim Wiederaufbau des privaten Gesundheitswesens mitverdienen. Einzig das Fremd- und Mehrbesitzverbot stand so manchen Ambitionen im Weg. Aber dafür gab es Strohmänner. Eine Firma trieb es so weit, dass sie sogar die Bilanzposten der Apotheken in ihre eigenen Bücher nahm.
Bis 2013 gehörte die Gruppe einem mittlerweile verstorbenen Apotheker aus Norddeutschland – zumindest auf dem Papier. Denn in ihren Finanzunterlagen aus dem Jahr 2010 macht sich TKP sowohl die Gewinn- und Verlustrechnung als auch die Bilanz der Apotheken zu eigen: Von den 15,2 Millionen Euro, die als Umsatz für den Teilbetrieb „Dienstleistungen und der Handel mit Waren aller Art im Raum Eisenach und Gotha“ aufgeführt sind, werden 13 Millionen Euro als „Erlöse Apotheken-Rechenzentrum 19%“ ausgewiesen.
Auf der Kostenseite der GmbH sind – neben Personalaufwendungen von mehr als einer Million Euro – zahlreiche Positionen zu finden, die typisch für den Apothekenbetrieb sind: Zugabeartikel, Apothekendekoration, Apothekenzeitschriften, Apothekenbedarf. Das Geschäft war lukrativ: Trotz jeweils sechsstelliger Aufwendungen für Marketinggebühren, Fremdarbeiten, kaufmännische Verwaltung und Mietleasing blieben unter dem Strich 386.000 Euro übrig.
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