Trinken gegen Corona?

Rotwein senkt Infektionsrisiko

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Berlin -

Booster, Masken und Abstand sollen einen bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 bieten. Doch das Infektionsrisiko kann auch durch weitere Faktoren beeinflusst werden. So könnten Weintrinker einer aktuellen Studie zufolge besonders gute Chancen haben, nicht an Covid-19 zu erkranken – denn der Konsum von Rotwein soll das Infektionsrisiko senken.

Alkohol gilt gemeinhin als schlecht für die Gesundheit. Chinesische und britische Forscher:innen haben sich deshalb damit beschäftigt, welchen Einfluss der Konsum von alkoholischen Getränken auf das Infektionsrisiko von Covid-19 hat. In die Untersuchung wurden knapp 474.000 Proband:innen mit einem Durchschnittsalter von 69 Jahren eingeschlossen. Sie wurden in Nichttrinker, frühere Trinker und aktuelle Trinker unterteilt. Personen, die mehr als dreimal pro Woche Alkohol konsumierten, galten als häufige Konsumenten. Die Studie wurde im Fachjournal „Frontiers in Nutrition“ veröffentlicht.

Rotwein schützt, Bier schadet

Es zeigte sich, dass Menschen, die regelmäßig Rotwein trinken, ein um 17 Prozent geringeres Infektionsrisiko für Covid-19 haben. Auch beim Konsum von Champagner und Weißwein konnte ein niedrigeres Risiko ermittelt werden: Personen, die zwischen ein und vier Gläser pro Woche konsumieren, haben im Vergleich zu Nichttrinkern ein um 8 Prozent geringeres Infektionsrisiko. Keine positiven Effekte hatte hingegen der Konsum von Bier – im Gegenteil: Biertrinker hatten in der Untersuchung ein um 7 bis 28 Prozent erhöhtes Risiko, sich mit Sars-CoV-2 zu infizieren. Gleiches gilt für hochprozentige Spirituosen.

Kleine Rechnung am Rande: Für einen 100-prozentigen Schutz müssten demnach umgerechnet mehr als 35 Gläser Rotwein pro Woche getrunken werden.

Verantwortlich für die positive Wirkung des Weines sind vermutlich die großen Mengen an Polyphenolen: Ihnen werden blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben. Die Wissenschaftler verweisen jedoch auch darauf, dass Wein- und Champagnertrinker tendenziell wohlhabender als Biertrinker sind. Eine insgesamt gesündere Ernährung und weniger strapaziöse Lebensumstände könnten daher auch Einfluss auf die Untersuchungsergebnisse nehmen.

In Maßen, nicht in Massen

Die Forscher:innen warnen zudem davor, Rotwein und Champagner als Schutz vor einer Infektion anzusehen. Solange sich der Konsum auf Maßen beschränke und sich in einem gesunden Rahmen bewege, spreche jedoch nichts gegen Wein oder Champagner zum Abendessen. Für einen wissenschaftlich erwiesenen und zuverlässigen Schutz seien jedoch weiterhin die Impfungen und das Einhalten der Schutzmaßnahmen von Bedeutung.

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