Hauterkrankungen

Fresh-up: Fußpilz

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Berlin -

Die ersten Sonnenstrahlen und wärmeren Temperaturen wecken den Sportler in uns: Es gilt, noch rechtzeitig an der Figur für den Sommer zu feilen. Doch mit dem Besuch im Schwimmbad oder Fitnessstudio steigt auch das Risiko für Fußpilzinfektionen.

In den feucht-warmen Umkleiden und Duschen, wo sich viele Personen barfüßig aufhalten, ist die Gefahr groß, sich einen Fußpilz einzufangen. Die Ansteckung erfolgt über infizierte Hautschüppchen, die Betroffene verlieren und die dann beim Barfußlaufen in die Hornschicht der Füße eindringen und dort eine neue Infektion auslösen können. Die Erreger des Fußpilzes – meist Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten – ernähren sich vom Keratin in der Hornschicht. Die Sporen der Pilze können auch außerhalb des Körpers noch sehr lange überleben, zum Beispiel auf Fußböden, in Schuhen, Socken oder Handtüchern. Daher ist bei einer Infektion sehr stark auf gründliche Hygiene zu achten.

Gekennzeichnet ist eine Infektion meist durch starken Juckreiz zwischen den Zehen, denn vor allem dort herrscht das feucht-warme Klima, das die Dermatophyten zur Besiedlung bevorzugen. Auch eine Rötung, die mit einer Schuppung einhergehen kann, oder ein brennendes Gefühl können auftreten. In einigen Fällen wirkt die Haut der Zehenzwischenräume auch weißlich und aufgequollen. Bei längerer Infektion können sich schmerzhafte und nässende Hautrisse bilden, die wiederum die ideale Eintrittspforte für weitere Erreger darstellen.

Ist das Immunsystem geschwächt oder ist der Säureschutzmantel der Haut durch zu häufiges Waschen oder übertriebene Hygiene gestört, haben es die Keime ebenfalls leicht. Dasselbe gilt bei Druckstellen, Fußfehlstellungen oder starken Schweißfüßen. Risikogruppen für eine Infektion sind neben Sportlern auch Personen, die häufig geschlossene, nicht atmungsaktive Schuhe tragen. Auch Diabetiker sind gefährdet, da sie kleinste Verletzungen durch Neuropathien oft nicht rechtzeitig bemerken. Senioren können auch unter Fußpilz leiden, da die Durchblutung mit zunehmendem Alter häufig abnimmt.

Die Infektionen können hartnäckig sein, mit einigen vorbeugenden Maßnahmen kann das Risiko gesenkt werden:

  • niemals in Schwimmbädern oder fremden Badezimmern barfuß laufen
  • Socken, Handtücher und Bettwäsche immer bei mindestens 60 Grad waschen, ideal als Kochwäsche, alternativ kann dem Waschgang auch ein Hygienespüler zugesetzt werden
  • Handtücher aus hygienischen Gründen nicht von mehreren Personen verwenden, dies gilt vor allem, wenn eine Person im Haushalt an Fußpilz erkrankt ist

  • offene oder atmungsaktive Schuhe tragen, das belüftet die Füße und vermeidet einen Hitzestau

  • passendes Schuhwerk tragen; sind die Schuhe nicht zu eng oder drücken, wird Druckstellen vorgebeugt

  • nach dem Duschen oder Baden die Füße und Zwischenräume der Zehen gut abtrocknen, geeignet ist Küchenpapier, denn Handtücher sollten nach jedem Abtrocknen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden

  • regelmäßige Fußpflege beugt Schrunden und Rissen vor

  • Turnschuhe regelmäßig mit einem desinfizierenden Schuhspray behandeln

  • keine Synthetiksocken tragen, Baumwolle kann den übermäßigen Schweiß aufsaugen

Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, kann sie äußerlich mit Cremes, Lösungen oder Sprays behandelt werden. Zieht man die Behandlung zu lange hinaus, kann der Pilz auf den Nagel oder andere Körperteile übergehen. Es stehen verschiedene Wirkstoffe in der Selbstmedikation zur Verfügung. Bei der Behandlung ist die Compliance sehr wichtig, daher sollte bei der Wahl des Arzneimittels auf die Gewohnheiten des Kunden geachtet werden. Die Anwendung der einzelnen Produkte variiert in Anwendungshäufigkeit und -dauer.

  • Clotrimazol wird zwei bis dreimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen angewendet. Sind die Symptome verschwunden, sollten die Betroffenen zwei Wochen darüber hinaus weiter cremen.

  • Bifonazol wird einmal täglich aufgetragen, am Besten vor dem Zubettgehen. Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Schwere und Art der Erkrankung und beträgt mindestens zwei Wochen. Sind die Zehenzwischenräume betroffen, ist eine Behandlung über drei Wochen empfohlen.

  • Miconazol ist ein Azol-Antimykotikum und muss zweimal täglich aufgetragen werden, dabei soll die Creme in die Haut einmassiert werden. Die Behandlungsdauer kann bis zu sechs Wochen betragen. Sind keine Symptome mehr zu sehen oder spüren, sollten die Patienten dennoch eine Woche weiter cremen.

  • Terbinafin ist in unterschiedlichen Produkten im Handel. Einerseits gibt es die Möglichkeit, den Arzneistoff einmal täglich als Creme oder Spray anwenden. Der Anwendungszeitraum beträgt zwei Wochen. Das Allylamin hat bereits in geringen Dosen ein breites Wirkspektrum. Der Wirkstoff hemmt die Sterolsynthese der Pilze im frühen Stadium. Zudem hemmt Terbinafin das Enzym Squalenepoxidase in der Zellmembran des Pilzes. Der Wirkstoff steht auch zur einmaligen Anwendung zur Verfügung. Es werden unabhängig vom Pilzbefall beide Füße behandelt. Patienten sollten darauf achten, nach dem Auftragen der Creme die Füße 24 Stunden nicht zu waschen, denn es wird ein Wirkstoffdepot in der Haut gebildet.

Auch Ciclopirox und Amorolfin sind als Creme im Handel. Bei allen Formen der äußerlichen Behandlung muss darauf geachtet werden, dass vor allem die Zwischenräume der Zehen gut behandelt werden und die Creme oder Lösung vor dem Anziehen von Socken oder vor dem Auftreten komplett in die Haut eingezogen ist.

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