Pflege

Lauterbach fordert höhere Pflegebeiträge

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Berlin -

Angesichts der hohen Kosten für Pflegepatienten fordert der Gesundheitsexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Professor Dr. Karl Lauterbach, höhere Beiträge zur Pflegeversicherung. Eine qualitativ bessere Pflege und ein sinkender Eigenanteil wären die Folge, sagte Lauterbach der „Passauer Neuen Presse“. „Für fünf bis sechs Milliarden Euro ließe sich eine deutlich bessere Pflege darstellen. Die Beiträge müssten um 0,5 Prozent angehoben werden.“

Die von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) geplanten Zuschüsse zu privaten Zusatzversicherungen lehnt Lauterbach ab: Mit den fünf Euro Staatszuschuss führe dies nur zu etwa 3000 Euro Kapital für den Pflegefall.

Bahr verteidigte die Pflegezusatzversicherungen gegen die Kritik: „Immerhin ist es eine deutliche Verbesserung“, sagte er. „Denn bisher gibt es überhaupt keine Förderung einer privaten Pflegevorsorge.“ Das zusätzliche staatliche Geld lohne sich gerade auch für die Bezieher kleinerer Einkommen. Dass ein erheblicher Eigenanteil für die Pflege von den Menschen geschultert werden müsse, sei letztlich von allen Parteien so gewollt gewesen.

Pflegebedürftige müssen im Schnitt mehr als 37.000 Euro aus eigener Tasche zahlen, wie aus dem Pflegereport 2012 der Barmer GEK hervorgeht. Die Pflegeversicherung übernimmt demnach nur weniger als die Hälfte der gesamtem Kosten – im Schnitt gut 33.000 Euro. Auch die Autoren der Studie kritisierten die Anfang 2013 beginnenden Zusatzversicherungen zur Pflege mit staatlicher Förderung als viel zu gering bemessen.

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