Spiegel fordert Rücktritt

„Spahn gehört nicht mehr in dieses Amt“

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Berlin -

Die Deutschen sind nicht nur das Coronavirus leid, sondern auch die verfehlte Krisenpolitik der Bundesregierung. „Warum Aldi bei Corona-Tests schneller war als Jens Spahn“, schreibt der „Spiegel“ und fordert Konsequenzen. Denn im Kabinett wird zwar erbittert gestritten, weil aber so ziemlich jedes Ressort maximal unprofessionell durch die Pandemie stolpert, musste bislang kein Minister seinen Hut nehmen. Der „Spiegel“ hat jetzt genug davon und fordert im Leitartikel seiner aktuellen Ausgabe den Rücktritt von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

„Zu wenig Masken, zu wenig Impfstoff, zu späte Schnelltests: Die Krisenpolitik wird zur Farce“, schreibt Dirk Kurbjuweit aus dem Hauptstadtbüro des „Spiegel“. Aus seiner Sicht wären gleich zwei Rücktritte fällig: „Die Hauptverantwortung trägt die Bundeskanzlerin“, ihre Gesamtbilanz als Kanzlerin sei ruiniert. Spahn stehe aber „noch schlechter da“: „Als Gesundheitsminister ist er für die Pleiten mitverantwortlich.“

Corona stelle jede Regierung der Welt vor neue und extrem schwierige Aufgaben. „Da kann nicht alles gelingen. Allerdings gelingt der Bundesregierung in dieser Phase viel zu wenig“, spricht Kurbjuweit wohl vielen seiner Leser aus dem Herzen: „Ist das wirklich Deutschland? Erst zu wenig Masken, dann zu wenig Impfstoff, jetzt Verspätung bei den Schnell- und Selbsttests? Organisieren, klug wirtschaften, das galt doch immer als Stärke der Deutschen. Und nun klappt fast nichts reibungslos, ausgerechnet in der Pandemie, beim Kampf um Leben und Tod. Was ist da los?“

„Deutschland, das muss man leider sagen, wird derzeit grottenschlecht regiert, von der Bundeskanzlerin, von der Runde der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten, von einigen Ministern, namentlich von Gesundheitsminister Jens Spahn. Das muss Konsequenzen haben.“

Ein Rücktritt der Kanzlerin würde in eine politische Krise mitten in der Pandemie führen. „Das machte die Lage nicht besser“, schreibt Kurbjuweit. „Für den Gesundheitsminister gilt dieser pragmatisch-politische Einwand hingegen nicht. Spahn gehört nicht mehr in dieses Amt.“

 

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