Schiedsstelle

Neue Frist für Aut-idem-Liste

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Berlin -

Das Ringen um eine Aut-idem-Liste geht weiter: Apotheker und Kassen haben sich erneut nicht einigen können. Die Verhandlung vor der Schiedsstelle zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband sind ausgesetzt worden. In den kommenden zwei Monaten sollen sich die Vertragspartner erneut selbst auf eine Liste von Arzneimitteln einigen, die von der Substitution ausgeschlossen werden sollen.

Im Zentrum des Treffens standen laut DAV vor allem die Kriterien, die für die Aufnahme von Wirkstoffen in die Liste maßgeblich sein sollen. Die Schiedsstelle unter dem Vorsitz von Dr. Rainer Hess hatte den Parteien demnach einen Vorschlag unterbreitet.

Die Kassen hätten diesem im Gegensatz zu den Apothekern aber nicht zugestimmt, sagte eine DAV-Sprecherin. Stattdessen seien weitere direkte Verhandlungen vorgeschlagen worden. Sollte innerhalb der zweimonatigen Frist keine Einigung erzielt werden, muss erneut ein Schiedsverfahren eingeleitet werden.

Der DAV bedauert, dass keine Einigung bezüglich der Kriterien gefunden wurde. „Wir fordern den GKV-Spitzenverband auf, endlich schnell und ergebnisorientiert mit uns zu verhandeln“, so die Sprecherin.

Bislang brachten mehrere Verhandlungsrunden keine Lösung: Während der DAV schon eine konkrete Liste vorgelegt hatte, wollten die Kassen lieber über allgemeine Ausschlusskriterien verhandeln. Das ist aus Sicht der DAV-Experten aber aufgrund der Vielzahl möglicher Kriterien nicht praktikabel.

Der GKV-Spitzenverband wollte Schmerzmittel überhaupt nicht berücksichtigen und hatte schließlich eine Liste mit vier Wirkstoffen für annehmbar erklärt: Phenytoin sowie drei Herzglykoside. DAV-Chef Fritz Becker hatte die Verhandlungen daraufhin für gescheitert erklärt. Ende Juli hatten die Verhandlungspartner die Schiedsstelle angerufen.

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