Medizinische Versorgungszentren

Montgomery liebäugelt mit MVZ

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Mit dem Versorgungsgesetz will Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) niedergelassenen Ärzten ein Vorkaufsrecht für Medizinische Versorgungszentren (MVZ) einräumen. Für die Mediziner offenbar genug: Nach jahrelangen Protesten gegen MVZ freundet sich die verfasste Ärzteschaft mit der neuen Versorgungsform an: In einem Interview mit der „Welt“ sagte der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Dr. Frank Ulrich Montgomery, dass MVZ „sinnvoll genutzt werden können“.

Die Ärzte selbst hätten ihn davon überzeugt. Viele Mediziner würden sich in dem Angestelltenverhältnis sehr wohl fühlen. Zwar werde auch künftig der selbstständige, niedergelassene Arzt zum Arztbild gehören. „Aber das Bild wird bunter“, sagte Montgomery.

Während der letzten Amtszeit von Montgomerys Vorgänger Professor Dr. Jörg-Dietrich Hoppe war die BÄK noch anderer Meinung gewesen: MVZ seien eine Gefahr für die wohnortnahe Versorgung und der Schritt in eine rein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeitende Medizin, sagte Hoppe im März 2008.

So wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) kritisierte Montgomery zudem die Arzneimittel-Richtgrößen für niedergelassene Ärzte. Sich daraus ergebende Strafzahlungen seien eine große Belastung. Die Mediziner würden für etwas strafbar gemacht, auf das sie keinen Einfluss hätten. „Die Pharmafirmen und Apotheken bestimmen die Arzneimittelpreise. Ärzte können ihr Arzneimittelbudget nicht steuern. Das muss sich ändern, dringend“, sagte der BÄK-Präsident.

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