Kinderarzneimittel

Lieferengpässe: „Desaster mit Ansage“

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Berlin -

Zahlreiche Kinderarzneimittel sind schon jetzt nicht lieferbar. Rollt die Erkältungswelle, könnte die Versorgungslage sich noch mehr zuspitzen. „Ein Desaster mit Ansage“, findet Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. Lauterbach habe womöglich wieder Versprechungen gemacht, die er nicht halten könne.

„Von den aktuell 500 nicht verfügbaren Medikamenten, darunter 120 Antibiotika, sind auch schon wieder Kinderarzneien – Fiebersäfte und Antibiotika – betroffen, das melden inzwischen Apotheken von Nord bis Süd“, so Vogler. „Offenbar konnten im Laufe des Sommers die Vorräte an Erkältungsmedikamenten noch nicht wieder aufgefüllt werden, weshalb viele Apotheken sogar befürchten, dass die Lage schlimmer werden könnte als im letzten Jahr", so Vogler. „Es ist ein Desaster mit Ansage und das Gegenteil von Versorgungssicherheit.“

Vogler glaubt Lauterbachs Versicherung nicht, man sei deutlich besser aufgestellt als im letzten Jahr. „Es steht zu befürchten, dass Lauterbach mal wieder leichtfertig Ankündigungen gemacht hat, die nicht eingehalten werden. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass weder das neue Arzneimittelgesetz noch der im September vollmundig präsentierte ‚5-Punkte-Plan zur Sicherung der Versorgung mit Kinderarzneimitteln‘ ausreichen, um die Situation kurz- und mittelfristig zu verbessern“, kontert Vogler.

Eltern mit dem Appell, keine Medikamente für ihre Kinder zu „horten“, für die Lage mit verantwortlich zu machen, ist für Vogler „nur zynisch“. „Dieser Minister enttäuscht auf ganzer Linie.“

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