Neue Engpässe befürchtet

Kinderarzneimittel: Lauterbach appelliert an Großhandel

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Berlin -

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt auf Vorkehrungen gegen mögliche neue Engpässe bei Kindermedikamenten. Um kurzfristig Engpässen vorzubeugen, solle der Großhandel wichtige Medikamente für Kinder daher bereits jetzt bevorraten, heißt es in einem Brief an den Großhandelsverband Phagro. „In dieser Erkältungs- und Grippesaison sollen besorgte Eltern nicht erneut vor leeren Apothekenregalen stehen.“

Nach derzeitiger Einschätzung könnte im kommenden Herbst und Winter für wichtige Antibiotika und weitere relevante Arzneimittel für Kinder „eine angespannte Versorgungssituation“ entstehen, heißt es in dem Brief, über den zuerst die Mediengruppe Bayern berichtete. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) habe eine „Dringlichkeitsliste“ mit Kinderarzneimitteln mit höchster Priorität erstellt. Lauterbach bat darum, Beschaffung und Lagerhaltung dieser Mittel zu intensivieren.

Um Engpässe bei Medikamenten vor allem für Kinder zuverlässiger abzuwenden, war im Juli das Engpassgesetz ALBVVG beschlossen worden. Es macht zwar als Sicherheitspuffer Vorräte von mehreren Monatsmengen für Rabattarzneimittel zur Pflicht. Auch über gelockerte Preisregeln sollen Lieferungen nach Deutschland für Hersteller lohnender werden. Das Gesetz brauche aber Zeit, um zu wirken, sagte Lauterbach der Mediengruppe Bayern.

Der Großhandel selbst wurde gesetzlich verpflichtet, bei Arzneimitteln auf der Engpassliste einen Vorrat für vier statt zwei Wochen anzulegen. Dafür waren ursprünglich sogar 2 der 3 Cent an höherem Fixum explizit vorgesehen worden, das zum 1. September in Kraft tritt.

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