KBV

Gassen folgt auf Köhler

/ , Uhr
Berlin -

Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat einen neuen Chef: Der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Andreas Gassen folgt auf Dr. Andreas Köhler, der sein Amt aus gesundheitlichen Gründen niedergelagt hat. Gassen wurde mit 41 Stimmen von 57 gültigen Stimmen von der Vertreterversammlung an die Spitze gewählt. Gegenkandidaten gab es nicht.

Der 51-jährige Arzt aus Düsseldorf war bisher zweiter stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung. In den Vorstand wurde er mit 35 Ja- und 25 Nein-Stimmen als Facharztvertreter gewählt.

Bislang gibt es bei der KBV zwei Vorstandsmitglieder. Köhler war für die Facharzt-Seite zuständig. Die Hausärzte werden von Regina Feldmann vertreten. Die Ärztin musste nicht erneut im Amt bestätigt werden. Im Vorfeld der Wahl wurde über ein Vorstands-Trio nachgedacht.

Das zunächst magere Wahlergebnis wurde auch als Resultat internen Streits zwischen Haus- und Fachärzten gewertet. Zwischen Köhler und Feldmann war der Streit an der Spitze eskaliert. Hausärztevertreter fühlen sich seit Jahren von der KBV unzulänglich vertreten. Dabei geht es auch um ihre – im Vergleich zu vielen Fachärzten – niedrige Bezahlung.

Gassen sagte, geeintes Auftreten gegenüber Politik und Krankenkassen sei nun zentral. Die Wagenburg der Ärzte müsse geschlossen werden. Zumindest nach außen brauche es eine einheitliche Fassade.

Köhler war seit 2005 KBV-Chef. Der 53-Jährige hatte im November einen Herzinfarkt erlitten. Mitte Januar kündigte er seinen Rückzug zum 1. März an. Zu Berichten, nach denen er nach seinem Ausscheiden 270.000 Euro pro Jahr beziehen soll, wollte sich der KBV-Sprecher nicht äußern.

Die KBV vertritt die rund 150.000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland. Sie ist unter anderem Verhandlungspartnerin des Krankenkassen-Verbands, wenn es um das Honorar der Ärzte geht, und bestimmt im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zentrale Punkte bei der Patientenversorgung in Deutschland mit.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Marburger Bund punktet bei Tarifverhandlungen
Unikliniken: 10 Prozent mehr bei reduzierter Stundenzahl
Geld für Ärzte und Medizinstudenten
Kassen kritisieren „Ausgabensteigerungsgesetz“

APOTHEKE ADHOC Debatte