Altmedikamente

Hamburger Linke will Regeln für Arzneimüll

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Seit rund zwei Jahren gibt es in Deutschland einen Flickenteppich bei der Entsorgung von Altmedikamenten. In einigen Städten holt die Stadtreinigung die Medikamente bei den Apotheken ab, auch der Privatgroßhändler Kehr nimmt Altarzneimittel zurück. Bundesweit dürfen Arzneimittel zudem mit dem Restmüll entsorgt werden. Einen neuen Anlauf für ein einheitliches Rücknahmesystem will nun Kersten Artus, Abgeordnete der Linken in der Hamburger Bürgerschaft, nehmen.

Artus fordert eine bundesweite Regelung. Die Politikerin kritisiert, dass Arzneimittel häufig unerlaubt über die Kanalisation entsorgt würden und so Gewässer und Trinkwasser belasteten. Die gesetzlichen Vorgaben zur Trinkwasseruntersuchung müssten verschärft werden, unter anderem will sich Artus deshalb für eine Änderung der Trinkwasserverordnung einsetzen.

Vor einigen Monaten hatte die Abgeordnete sich beim Hamburger Senat danach erkundigt, mit welchen Schutzmaßnahmen verhindert werde, dass Wirkstoffe ins Grundwasser gelangten. Die Antwort sei unbefriedigend gewesen, so Artus. Laut Senat gibt es keine rechtliche Verpflichtung, nach der Gewässer auf Arzneistoffe kontrolliert werden müssen. Auch das Trinkwasser werde nicht standardmäßig auf Arzneimittel getestet - Grenzwerte existierten ebenfalls nicht. In Hamburg werde das Wasser trotzdem zweimal jährlich auf einzelne Wirkstoffe untersucht, dabei seien Spuren des Lipidsenkers Clofibrinsäure festgestellt worden.

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