Onkologie

Gröhe warnt vor alternativer Krebstherapie

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Mönchengladbach -

Nach dem Tod von drei Krebspatienten eines Heilpraktikers hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor dem Einsatz unerforschter Wirkstoffe als Medikamente gewarnt. „Die Verabreichung von Substanzen, die nicht als Arzneimittel zugelassen sind und die sich erst in einer experimentellen Grundlagenforschung befinden, ist nicht vertretbar“, sagte der Minister der „Rheinischen Post“. Dies gelte auch dann, wenn Patienten diese Methode ausdrücklich wünschten.

Der Deutschen Stiftung Patientenschutz reicht diese Warnung nicht aus. Ihr Vorstand Eugen Brysch sagte, Gröhe habe dafür Sorge zu tragen, dass in Deutschland keine Mittel verabreicht würden, die Menschen schadeten. „Als Bundesgesundheitsminister ist er nicht unbeteiligter Zaungast.“

Zwei Frauen und ein Mann aus den Niederlanden waren Ende Juli kurz nach der Behandlung in einem alternativen Krebszentrum in Brüggen am Niederrhein gestorben. Die Todesursache ist noch nicht bekannt, die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Zwei weitere Patienten liegen im Krankenhaus.

Untersucht werde insbesondere der Zusammenhang zwischen dem Tod der Patienten und der möglichen Einnahme des Stoffs 3-Bromopyruvat, sagte ein Polizeisprecher. Das Krebszentrum gibt den Wirkstoff, der nicht als Medikament zugelassen ist, als eines der Behandlungsmittel auf seiner Internetseite an.

Die Polizei warnt vor der Einnahme. Ob die gestorbenen Patienten mit der Substanz behandelt wurden, werde untersucht. Die Behörden warnten Patienten der Praxis vor einem Gesundheitsrisiko: Betroffene sollten sich fachkundig behandeln lassen.

Die Einrichtung des Heilpraktikers versicherte in einer Stellungnahme, bei den Ermittlungen zu kooperieren. Man bedauere den „unbegründeten Verdacht“. Der Kreis Viersen hat dem Heilpraktiker vorerst die Berufsausübung untersagt.

Das Klaus-Ross-Zentrum richtete sich vor allem an Patienten aus den Niederlanden. Denn dort werde die alternative Heilkunde strenger reguliert, und die „Heilmeister“ der Klinik dürften dort nicht arbeiten, heißt es auf der Internetseite.

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