Die Bundesärztekammer (BÄK) fordert Bund und Länder zu einer auskömmlichen und vor allem nachhaltigen Finanzierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) auf. Die neue Bundesregierung müsse unter Einbeziehung der Ärzteschaft eine nationale Public-Health-Strategie zur Förderung gesunder Lebensführung entwickeln.
„Globale Gesundheitskrisen, die Zunahme chronischer und psychosozialer Erkrankungen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, sozial bedingte gesundheitliche Ungleichheit, Migration und nicht zuletzt die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels machen den Öffentlichen Gesundheitsdienst heute wichtiger denn je“, erklärte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt. Er rief Bund und Länder dazu auf, den im Jahr 2020 geschlossenen Pakt für den ÖGD über das Jahr 2026 hinaus fortzuführen.
In einem aktuellen Positionspapier konkretisiert BÄK ihre Forderungen zur Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und setzt sich neben der Fortführung des ÖGD-Pakts dafür ein, dass Gesundheitsämter auch künftig von Ärztinnen und Ärzten mit spezifischer medizinischer Expertise geleitet werden.
Zudem fordere die BÄK die neue Bundesregierung auf, unter Einbeziehung der Ärzteschaft eine nationale Public Health-Strategie zur Förderung einer gesunden Lebensweise zu entwickeln. Auch die Weiterentwicklung zentraler Public-Health-Institutionen auf Bundesebene, darunter das Robert Koch-Institut (RKI) und das neu gegründete Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), müsse in enger Abstimmung mit der Ärzteschaft und weiteren Fachkreisen erfolgen.
„Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln des Pakts konnten wichtige personelle, administrative und technische Verbesserungen für die Gesundheitsämter erreicht werden. Aufgabe der neuen Bundesregierung ist es, diese Verbesserungen gemeinsam mit den Ländern langfristig finanziell abzusichern“, betonte der BÄK-Präsident.
Heute finde der Tag des Gesundheitsamtes unter dem Motto „Klimawandel und Gesundheit“ statt. Reinhardt betonte, dass der Klimawandel sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit habe – beispielsweise durch Hitzewellen, Dürren, die Ausbreitung von Tropenkrankheiten oder eine zunehmende Belastung durch psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen. Auch in diesen neuen Herausforderungen nehme der ÖGD eine Schlüsselrolle für den Bevölkerungsschutz ein.
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