Barmer-Krankenhausreport

Darmkrebs häufiger ambulant behandelt

, Uhr

Zur Behandlung von Darmkrebs müssen laut einer Studie immer weniger Patienten in Deutschland ins Krankenhaus. Die Zahl der Betroffenen sank von 2005 bis zum vergangenen Jahr um 21 Prozent, wie die Krankenkasse Barmer GEK nach einer Analyse mitteilte. Von 10.000 Versicherten waren es rechnerisch noch 9,3 Patienten – statt 11,7 vor acht Jahren. Hintergrund sei, dass Darmkrebs dank Vorsorgeuntersuchungen häufiger früh erkannt werde. Zudem würden Chemotherapien und Bestrahlungen zunehmend in Arztpraxen statt im Krankenhaus vorgenommen.

Vor allem durch Darmspiegelungen, auf die Patienten ab 55 Jahre Anspruch haben, könnten gutartige Krebs-Vorstufen früh erkannt und entfernt werden, sagte Barmer-GEK-Vizechef Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Bisher sei geplant, ab 2017 Versicherte ab 50 Jahren generell zur Vorsorge einzuladen. Man sollte jedoch prüfen, bereits vor 2017 damit zu beginnen. Neu an Dickdarmkrebs erkranken jährlich 65.000 Menschen.

Bei Operationen werden zunehmend schonendere Methoden angewandt, inzwischen laut Studie bei 15 Prozent der Eingriffe. Dabei dauert der Krankenhausaufenthalt weiterhin etwa elf Tage. Die Kosten stiegen aber seit 2005 von durchschnittlich 9300 Euro auf mehr als 11.300 Euro.

In Kliniken geht es oft um schwere Krankheits-Ausprägungen. Ein Jahr nach der ersten Behandlung sterben etwa 20 Prozent der Erkrankten, nach fünf Jahren 55 Prozent. Für die Studie ausgewertet wurden Daten der 8,5 Millionen Barmer-GEK-Versicherten.

Insgesamt ging die Verweildauer in den deutschen Krankenhäusern im vergangenen Jahr leicht von durchschnittlich 8,4 auf 8,3 Tage zurück. Anfang der neunziger Jahre waren es noch mehr als 13 Tage. Grund der meisten Krankenhaustage bleiben psychische Störungen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Gutachten sieht Verfassungsbedenken
Klinikreform: Länder drohen mit Klage
Mehr aus Ressort
Gutachten gegen Pseudo-Apotheken
Overwiening schließt Klage nicht aus

APOTHEKE ADHOC Debatte