Neuer Pharmadialog

Arzneimittelversorgung: Pharmabranche begrüßt Warkens Fokus

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Berlin -

Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat in ihrer ersten Bundestagsrede zentrale gesundheitspolitische Vorhaben skizziert. Ein Schwerpunkt legte die Ministerin auf der Sicherstellung der Arzneimittelversorgung. Aus der Branche kommt Zustimmung: Pro Generika begrüßt unter anderem, dass Warken den Dialog wieder aufnehmen und sich in diesem Zusammenhang auch um die Grundversorgung kümmern will. Aber auch die Kassen bewerten die Themen der neuen Ministerin positiv.

Arzneimittel müssen wieder verfügbar sein – das stellte Warken klar. Um die Versorgung zu verbessern, will sie unter anderem den Pharmadialog neu starten.

„Endlich hat eine Gesundheitsministerin die Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln zur Priorität erklärt“, sagt Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika. „Sie hat verstanden: Wenn Menschen ihre Medikamente nicht bekommen, verlieren sie den Glauben an die Handlungsfähigkeit ihres Gesundheitssystems.“

Bretthauer lobte, dass die neue Gesundheitsministerin den Dialog suche – und bot Unterstützung an: „Liebe Ministerin – lassen Sie uns gemeinsam angehen, was die Menschen brauchen und so dringend verdient haben“, so Bretthauer.

Auch Kassen positiv gestimmt

Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Ersatzkassen (vdek), spricht hingegen die Vorhaben für die Finanzierung der Kranken- und Pflegekassen an. Und außerdem: „Wir begrüßen, dass die Bundesgesundheitsministerin die großen Herausforderungen wie ineffiziente Strukturen, Fachkräftemangel, den zeitnahen Zugang zur Versorgung, mehr Digitalisierung und weniger Bürokratie rasch angehen will und sich für eine bedarfsgerechte und bezahlbare Gesundheitsversorgung stark macht.“

Dazu müssten beispielsweise gesamtgesellschaftliche Aufgaben gerechter finanziert werden, wie bereits bezüglich Bürgergeldemfänger:innen angemerkt. „Notwendig ist weiterhin ein Ausgabenmoratorium, damit die rasant steigende Ausgabenentwicklung, allen voran im Arzneimittelbereich, gestoppt werden kann.“ Der vdek bewerte es zudem positiv, „dass die Ministerin der gemeinsamen Selbstverwaltung wieder die Hand reicht, um gemeinsame, praktikable Lösungen im Sinne der Patientinnen und Patienten, der beitragszahlenden Versicherten und Arbeitgeber sowie der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu erarbeiten.“

Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betont zudem: „Es ist ein gutes Signal, dass Nina Warken sich in ihrer Antrittsrede nicht mit dem Verweis auf die im Koalitionsvertrag vereinbarten Kommissionen begnügt, sondern kurzfristige Maßnahmen ankündigt.“ Nun dürfe keine Zeit vergeudet werden, so Reimann. „Die neue Gesundheitsministerin muss den Ausgabenanstieg zügig drosseln, die Versorgung passgenauer machen und die Beitragssätze in den Griff bekommen. Es macht Mut, dass Nina Warken den Dialog mit den Akteuren der Selbstverwaltung suchen und eine Vertrauenskultur schaffen will.“

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