Diabetesspritze

Ozempic-Fälschung: Patient im Krankenhaus

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Berlin -

In Österreich hat ein Patient nach der Anwendung des mutmaßlich gefälschten Medikaments Ozempic in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. Das gab das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) am Donnerstag in Wien bekannt.

Fälschungen des auch zum Abnehmen eingesetzten Diabetesmedikaments seien nicht qualitätsgeprüft, betonte die Behörde. Durch „mögliche Verunreinigungen und unbekannte Inhaltsstoffe können diese Fälschungen auch lebensbedrohlich sein“, warnte das BASG. Über den Zustand des Patienten wurden keine weiteren Informationen mitgeteilt.

Bislang hatte es laut Hersteller Novo Nordisk keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass die Fälschung tatsächlich in die Lieferkette gelangt ist. Die Fälschungen sehen aus wie überklebte Apidra-Pens; in diesem Fall könnte die Anwendung – insbesondere bei absichtlicher Überdosierung – schnell tödlich sein. Zu den Ergebnissen der Laboranalysen machten die Behörde nach wie vor keine Angaben.

Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA in Amsterdam gewarnt, dass in verschiedenen EU-Staaten und Großbritannien gefälschte Pens aufgetaucht seien. Die Spritzhilfen mit Labels in deutscher Sprache stammten von Großhändlern in Österreich und Deutschland.

Ozempic wird in letzter Zeit verstärkt als Abnehmmittel eingesetzt, obwohl es nur für die Behandlung von Diabetes zugelassen ist. Das führt laut BASG dazu, dass das Mittel für Diabetespatienten nur mehr begrenzt zur Verfügung steht. „Diese Knappheit an dem Arzneimittel wird offenbar von kriminellen Organisationen ausgenutzt, um Fälschungen von Ozempic auf den Markt zu bringen“, hieß es von der Behörde.

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