Arzneimittelfälschungen

Ozempic-Fälschung: EMA warnt jetzt auch noch

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Berlin -

Zwei Wochen nach der ersten Meldung über gefälschtes Ozempic gibt es von den Behörden keine Informationen zu den Ergebnissen der Laboruntersuchungen oder dazu, ob die Packungen in die Lieferkette gelangt sind. Stattdessen warnt die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) jetzt auch noch einmal vor den gefälschten Spritzen.

In verschiedenen EU-Staaten und Großbritannien seien gefälschte Diabetes-Pens aufgetaucht, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die Spritzhilfen mit Labels in deutscher Sprache stammten von Großhändlern in Österreich und Deutschland. Die Behörde hat aber bislang keine Hinweise, dass gefälschte Präparate von legalen Apotheken an Patienten ausgegeben wurden. Es gebe auch keine Berichte, dass Patienten geschädigt wurden.

Anfang Oktober waren die ersten Fälschungen in Deutschland aufgetaucht. EU-Behörden, Polizei sowie auch eine Bundesbehörde in Deutschland ermitteln bereits. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Zwischenhändler im Südwesten Baden-Württembergs. 199 Packungen kamen laut einer Anzeige des Regierungspräsidiums Freiburg ursprünglich von einem österreichischen Großhändler und seien Anfang September 2023 an einen weiteren Pharmahändler in Großbritannien geliefert worden.

Die jüngsten Berichte über Fälschungen des Präparates hängen nach Ansicht der EU-Behörde mit einer zugenommenen Nachfrage nach dem Präparat zusammen. Der Wirkstoff Semaglutid in Ozempic kann auch als Mittel gegen starkes Übergewicht eingesetzt werden. Auch der Hersteller Novo Nordisk hatte bereits mitgeteilt, dass es einen deutlichen Anstieg an illegalen Onlineverkäufen gebe. Auf Fotos des Regierungspräsidiums ist der Injektionsknopf am Ende der Spritzhilfe beim Original grau und bei der Fälschung blau.

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