Apotheken sollen Packungen prüfen

Ozempic-Fälschung: Das sind die betroffenen Chargen

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Berlin -

Vor kurzem wurde über Fälschungen bei Ozempic (Semaglutid, Novo Nordisk) auf Großhandelsebene berichtet. Betroffen sind Packungen der Stärke 1 mg in deutscher Aufmachung, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), das jetzt die Koordination im Fälschungsfall übernimmt, informiert.

Nach jetzigem Kenntnisstand sind Fälschungen bei Packungen der Stärke 1 mg zu 3 Stück identifiziert worden. Das sind die betroffenen Chargen und Seriennummern:

• MP5E511, Verfalldatum: 07/2025, Seriennummer: 1946483405690
• NP5G866, Verfalldatum: 12/2025, Seriennummer: 1031002838555

Dabei handelt es sich um Originalchargen des Arzneimittels – aber nicht alle Packungen der oben genannten Chargen betroffen. Außerdem kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass noch weitere Packungen – auch in anderer Wirkstärke – mit anderer Chargenbezeichnung und Seriennummer betroffen sein könnten.

Noch keine Patient:innen betroffen

„Bisher liegen keine Erkenntnisse vor, dass die Fälschungen Patientinnen oder Patienten erreicht haben“, so das BfArM. „Es ist jedoch weiterhin nicht auszuschließen, dass sich gefälschte Arzneimittel in Deutschland in der Vertriebskette befinden.“

An der Sekundärverpackung lassen sich Original und Fälschung nicht oder nur schwer unterscheiden, aber an der Primärverpackung – am Fertigpen.

Apotheken sollen Packungen prüfen

Apotheker:innen werden daher gebeten, bis auf Weiteres vor der Abgabe des Arzneimittels die Primärverpackung auf ihre Echtheit zu prüfen. So sollen die Packungen geöffnet und die Pens kontrolliert werden. Löst eine Packung einen Securpharm-Alarm aus oder ist auffällig, darf diese nicht abgegeben werden und muss unter Quarantäne gestellt werden. Außerdem ist die zuständige Aufsichtsbehörde zu informieren.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Untersuchungen laufen noch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Pharmahändler in Baden-Württemberg. Der Name des Unternehmens oder dessen genauer Sitz wurden nicht genannt. Dass es sich um einen vollversorgenden Großhändler handelt, kann aber ausgeschlossen werden: Es gibt im Kreis keine Niederlassung, laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um ein Unternehmen, das über eine vom Regierungspräsidium Freiburg erteilte Großhandelserlaubnis verfügt. Auch das BfArM bestätigte, dass es sich um einen Zwischenhändler handele.

„Die strafrechtlichen Ermittlungen werden voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen“, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler erinnerten daran, dass laut Gesetz bedenkliche Arzneimittel nicht in den Verkehr gebracht werden dürfen, bei Verstößen drohen Strafen.

Ozempic wird zur Behandlung von Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Diabetes mellitus Typ 2 als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität angewendet. Möglich ist eine Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht geeignet ist, sowie eine Kombi mit anderen Antidiabetika. Ozempic ist seit 2018 in Deutschland auf dem Markt.

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