Hype um Diabetesmedikament

Ozempic: Zunehmend gefälschte Rezepte

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Berlin -

Ozempic hilft bei Diabetes, der Wirkstoff Semaglutid kann aber auch als Appetitzügler das Abnehmen forcieren. Neben Fälschungen des Präparats tauchen daher zunehmend gefälschte Rezepte auf, wie die Apothekerkammer des Saarlandes meldet.
 

In saarländischen Apotheken tauchen seit Tagen immer mehr gefälschte Rezepte für das Diabetesmittel Ozempic auf. „Die Zunahme gefälschter oder angeblich insbesondere im osteuropäischen Ausland ausgestellter Verordnungen ist bedenklich“,
so Kammerpräsident Manfred Saar. Die Apotheken würden alles tun, um Ozempic den Patienten zukommen zu lassen, die es wirklich benötigten. „Es ist eine Schande, dass kranke Patient:innen nicht versorgt werden können, weil Mitmenschen meinen, auf diesem Weg abnehmen zu müssen.“

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat Apotheken jüngst um Mithilfe gebeten, da Fälschungen von Ozempic bei einem Zwischenhändler aufgetaucht sind. Demnach sollen alle Apothekenteams bis auf Weiteres die Packungen vor der Abgabe an die Patienten öffnen und prüfen. Bei den enthaltenen Pens könnten Original und Fälschung optisch unterschieden werden, hieß es.

Die Apotheken sagten ihre Unterstützung zu. „Der Aufwand für die Apothekenteams ist nicht zu leugnen - aber den übernehmen wir aus Verantwortung für unsere Patientinnen und Patienten gerne“, teilte der Kammerpräsident weiter mit. Bisher sei nicht bekannt, ob die Fälschungen in Deutschland Patienten erreicht hätten.

Auch der Apothekerkammer Niedersachsen sind Verdachtsfälle zu gefälschten Rezepte für das Diabetesmittel Ozempic bekannt. Einige Mitglieder hätten diese gemeldet, sagte die Sprecherin der Apothekerkammer auf Anfrage am Freitag. Sie konnte noch keine Angaben dazu machen, ob es sich tatsächlich um Fälschungen handelte. Die Mitglieder der Kammer seien bereits informiert worden.

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