Fettsäuren

Rezeptor für Omega-3-Fettsäuren

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Berlin -

Fisch wird als gesunde und wertvolle Nahrung angesehen. Besonders die in Hochseefisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sollen einen positiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Neben einer blutdrucksenkenden und Immunsystems stärkenden Wirkung sollen die Fettsäuren das Nerven- und Herzkreislauf-System positiv beeinflussen. Wissenschaftler der Universität Jena fanden nun heraus, wie Omega-3-Fettsäuren wie Docosahexaensäure (DHA) auf systemischer Ebene wirken. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Eine wichtige Rolle spielt demnach der sogenannte „SLO1“-Kaliumkanal. DHA bindet an den Kanal, der Rezeptor öffnet sich daraufhin. Bei anderen ungesättigten Fettsäuren wie der Eicosapentaensäure (EPA) oder der alpha-Linolensäure (ALA) sei diese Wirkung wesentlich schwächer.

Anhand eines Mausversuches fanden die Wissenschaftler heraus, dass sich durch die Aktivierung der SLO1-Kanäle die Blutgefäße weiten – der Blutdruck sinkt. Die Forscher hatten Mäuse untersucht, die teilweise so genetisch modifiziert waren, dass ihnen der Kanal fehlte. Bei Tieren ohne SLO1-Kanal senkte sich der Blutdruck durch DHA nicht.

Ein Nahrungsergänzungsmittel mit künstlichen Omega-3-Fettsäuren reicht allerdings nicht aus, um den Blutdruck zu senken. Die Forscher entdeckten sogar einen gegenteiligen Effekt: Die oftmals in Nahrungsergänzungsmitteln genutzten Omega-3-Säurenethylester unterdrückten beziehungsweise verminderten sogar laut den Forschern die blutdrucksenkende Wirkung des natürlichen DHA aus Fischöl. Besonders bei der parenteralen Ernährung von Intensivpatienten müsse daher die Gabe der Fettsäuren speziell auf die klinischen Erfordernisse angepasst werden.

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