Finalgon will raus aus der Nische APOTHEKE ADHOC, 14.01.2016 09:27 Uhr
-
Zurück in die Sichtwahl: Boehringer möchte mit neuen Studiendaten die Wirksamkeit der Finalgon Salbe gegen akute Rückenschmerzen belegen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Derzeit ist der Klassiker aus dem Finalgon-Sortiment nur zur Vorbereitung der papillaren Blutentnahme zugelassen. Foto: Elke Hinkelbein
-
Das Sortiment war in den vergangenen Jahren mehrfach durchgerüttelt worden. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Nachdem unter der Dachmarke mehrere Präparate firmierten, ... Foto: Boehringer
-
... wurde die Nachzulassung zum Problem. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Denn mit topischen Wärmepräparaten lassen sich kaum placebokontrollierte Studien durchführen. Foto: Boehringer
-
Auf die ursprüngliche Variante verzichtete Boehringer zunächst. Foto: Boehringer
-
Dafür konnte der Konzern die halb so stark dosierte Creme retten. Foto: Boehringer
-
Die 1989 eingeführten Wärmepflaster ... Foto: Boehringer
-
... verschwanden bereits zur Jahrtausendewende vom Markt. Foto: Boehringer
-
Dasselbe galt für das Liniment. Foto: Boehringer
-
Aktuell gibt es neben der Finalgon Salbe noch die halb so stark dosierte "Wärmecreme stark" ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... und eine Variante mit Cayennepfeffer-Dickextrakt. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Boehringer hatte die Zulassung für die Capsicum-Variante vor einigen Jahren bei Diapharm gekauft und die Umbenennung zu „Finalgon CDP Wärmecreme“ beantragt. Foto: Boehringer
-
Weil das BfArm nicht zustimmte, ging der Fall vor Gericht. Das VG Köln sah kein Problem und verpflichtete die Behörde, dem neuen Namen zuzustimmen. <a href="http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Justizgeb%C3%A4ude_am_Appellhofplatz_K%C3%B6ln_-_S%C3%BCdfassade_(3355-57).jpg" style="display:inline;">Foto: Raimond Spekking / Wikipedia CC BY-SA 4.0
-
Seine „Finalgon Wärmecreme stark“ – hier eine Werbung aus dem Jahr 1955 – musste Boehringer allerdings umbenennen. Foto: Boehringer
-
Der Hersteller einigte sich mit dem BfArM auf die Bezeichnung „Finalgon Wärmecreme Duo“. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Finalgon wurde 1951 eingeführt. Foto: Boehringer
-
Anfangs wurden die hyperämischen Eigenschaften ... Foto: Boehringer
-
... und deren positive Effekte bei Muskelkater beworben. Foto: Boehringer
-
Parallel wurde Finalgon als „Heizkissen in der Tube“ inszeniert. Foto: Boehringer
-
Vom Eskimo bis hin ... Foto: Boehringer
-
... zum Verkehrssünder konnte in der Kampagne aus dem Jahr 1955 jeder von den Effekten profitieren. Foto: Boehringer
-
Das halb so stark dosierte Liniment sollte von Anfang an die sanftere Alternative sein. Foto: Boehringer
-
Wie eine gute Massage sollten die Produkte laut Kampagne aus dem Jahr 1965 wirken. Foto: Boehringer
-
In den 1970er Jahren wurden auch Parallelen zur Akupunktur gezogen. Foto: Boehringer
-
Die Dreifachwirkung sollte bei Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen nutzen. Foto: Boehringer
-
Außerdem wurde eine breite Käuferschicht angesprochen, von der berufstätigen Frau ... Foto: Boehringer
-
... über den Manager ... Foto: Boehringer
-
... bis hin zum Sportler. Foto: Boehringer
-
In jeder Apotheke seien die Produkte erhältlich, hieß es. Foto: Boehringer
-
30 Jahre nach der Markteinführung galt Finalgon als „Massage aus der Tube“. Foto: Boehringer
-
Der Effekt auf die lokalen Wärmeströme konnte auch gemessen werden. Foto: Boehringer
-
Und wieder wurden neben geplagten Frauen ... Foto: Boehringer
-
... Sportler angesprochen. Foto: Boehringer
-
In den 1990er Jahren war von „schmerzlösender Heilwerbung“ die Rede. Foto: Boehringer
-
Neben Gymnastik ... Foto: Boehringer
-
... sollte bei Kreuzschmerzen Finalgon helfen. Foto: Boehringer
-
Mittlerweile waren das Pflaster und ... Foto: Boehringer
-
... die Creme dazu gekommen. Foto: Boehringer
-
„Wir stärken Ihnen den Rücken“, galt für ... Foto: Boehringer
-
... Familienväter ebenso wie für ... Foto: Boehringer
-
... Sportler, ... Foto: Boehringer
-
... für Paare ebenso wie für ... Foto: Boehringer
-
... ausgelassene Singles. Foto: Boehringer
-
Doch die goldenen Zeiten sind vorbei; wie alle Wärmeprodukte ist auch Finalgon zuletzt in die Jahre gekommen. Foto: Boehringer
-
Boehringer hat große OTC-Marken im Sortiment. Dazu gehören Thomapyrin, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Mucosolvan, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Buscopan, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Dulcolax, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Boxagrippal, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Silomat, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Vaprino, ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... Antistax ... Foto: APOTHEKE ADHOC
-
... und Laxoberal. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Boehringer will seine OTC-Sparte an Sanofi abtreten. Im Gegenzug bekommt der deutsche Hersteller die Veterinärsparte Merial. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Offenbar war die Versuchung so groß, den Wachstumsbereich Tiergesundheit auszubauen, dass dafür auch die ebenso traditionsreiche wie ertragsstarke Selbstmedikation geopfert wurde. Foto: Boehringer
-
Der im kommenden Jahr ausscheidende Konzernchef Professor Dr. Dr. Andreas Barner setzt auf Geschäftsfelder, in denen Boehringer eine weltweit führende Rolle einnimmt oder sie erreichen kann. Foto: Elke Hinkelbein
-
Mit Merial würde Boehringer zum zweitgrößten Anbieter im weltweiten Markt für Tiergesundheit aufsteigen. Der gemeinsame Umsatz läge 2015 pro forma bei rund 3,8 Milliarden Euro. Foto: Elke Hinkelbein
-
Sanofi-Chef Olivier Brandicourt will seinem Konzern ebenfalls eine wettbewerbsfähige Position in den Bereichen verschaffen, in denen er führend sein kann. Foto: Bayer
-
Sanofi würde nach der Übernahme mit einem OTC-Umsatz von 5,1 Milliarden Euro die Nummer 1 im Teilmarkt Consumer Healthcare (CHC). Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Die Sanofi-Tochter Zentiva könnte mit der Übernahme vor allem in Deutschland und Japan weiße Flecken schließen. Foto: APOTHEKE ADHOC
-
Während der Konzern sich im Generikabereich eine führende Position erarbeitet hat, gibt es derzeit nur wenige große OTC-Produkte. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 2009 musste Boehringer den Verlust seines Klassikers „Finalgon extra stark“ verkraften: In der Nachzulassung fiel das Produkt beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) durch. Einige Jahre später durfte der Konzern das Schmerzmittel zwar unter anderem Namen wieder einführen, allerdings fristet es seitdem in Kliniken und Arztpraxen ein Nischendasein. Das soll sich ändern: Mit neuen Studien versucht Boehringer, die Salbe für die Behandlung von Schmerzen zurück in die Sichtwahl zu bringen.
Jetzt unternimmt Boehringer einen neuen Anlauf, um den Klassiker aus seiner Nische zu holen: Mit neuen Daten will der Hersteller die Indikation „Schmerz“ wieder in die Gebrauchsinformation aufnehmen lassen. In der dafür durchgeführten Studie schnitt die Wirkstoffkombination gegenüber der Placebogruppe signifikant besser ab: Die Patienten bewerteten die Schmerzen im unteren Rückenbereich nach vier Tagen im Vergleich zu Therapiebeginn als deutlich geringer.
Dass die Patienten aufgrund der Wärmeentwicklung durch die Wirkstoffe erkennen, ob sie in der Placebo- oder der Verumgruppe eingeteilt sind, hält Boehringer für unwahrscheinlich. Die Haut am Rücken sei zu unempfindlich, um einen Unterschied wahrzunehmen, so ein Sprecher. Wenn man den Patienten mitteile, dass mit einer Erwärmung zu rechnen sei, trete ein solcher Effekt häufig auch in der Placebogruppe auf.
Neuere Artikel zum Thema
-
Sportverletzungen Öko-Test: Schmerz- statt Wärmesalben »
-
Wärmepflaster ABC: Drogerie-Pflaster für Apotheken »
-
Prospan/Phytohustil Phyto-Attacke von Boehringer »
-
Schmerzsalben Kytta wird Kosmetik »
-
Brückenköpfe Philipp Lahm wird Gesundheitslobbyist »
-
Schmerzsalben Kytta wärmt nicht mehr »
-
Pharmakonzerne Boehringer: Comeback zum Abschied »
-
Philipp Lahm Fußballstar wird Pharmaunternehmer »
-
Schmerzsalben Mobilat: Weniger ist mehr »
- Bionorica und Coronakrise „Ohne Apothekenberatung leiden wir“ »
- Canephron trotzt Coronakrise Bionorica: Sinupret bricht ein »
- Österreich Verfassungsgericht prüft OTC-Freigabe »
Mehr aus Ressort
- Cannabisprodukte THC: BfR will Grenzwerte anheben »
- Rückruf Alvalin verliert die Zulassung »
- Anpassung der Empfehlungen Stiko empfiehlt AstraZeneca auch bei Älteren »
APOTHEKE ADHOC Debatte