Aidsforschung

Antikörper gegen HIV

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Ein amerikanisches Forscherteam hat zwei menschliche Antikörper entdeckt, die im Labor mehr als 90 Prozent aller bekannten HIV-Stämme stoppen können. Die Proteine mit den Bezeichnungen VRC01 und VRC02 neutralisieren damit mehr HIV-Stämme als alle anderen bisher bekannten Antikörper, wie die Wissenschaftler von den US-Gesundheitsforschungsinstituten (NIH) im Fachjournal „Science“ berichten. Die Forscher hoffen, anhand der Antikörper die Aidsinfektion besser verstehen und vielleicht sogar einmal einen Impfstoff entwickeln zu können.

„Die Entdeckung dieser extrem breit neutralisierenden Antikörper ist ein aufregender Fortschritt, der unsere Bemühungen um die Entwicklung einer präventiven HIV-Impfung für den weltweiten Einsatz beschleunigen wird“, sagte der Direktor des NIH-Instituts für Allergologie und Infektionskrankheiten (NIAID) in Bethesda, Dr. Anthony S. Fauci.

Bisher hat sich die Suche nach einem HIV-Impfstoff vor allem deshalb als schwierig erwiesen, weil sich das Aidsvirus ständig verändert. Deshalb gibt es weltweit unzählige HIV-Varianten. Die jetzt entdeckten Antikörper heften sich nach Angaben der Forscher an einen praktisch unveränderlichen Teil des Virus an. Dies erkläre, warum sie eine so außerordentlich große Zahl von HIV-Stämmen neutralisieren könnten.

Die Forscher hatten die Antikörper aus dem Blut eines HIV-infizierten Patienten isoliert. Dazu benutzten sie ein eigens modifiziertes HIV-Protein. VRC01 und VRC02 blockieren den CD4-Rezeptor, mit dem sich das Virus an die Zelle heftet, die es infizieren will. Ist diese Bindungsstelle besetzt, hindert dies das Virus am Andocken an der Zelle.

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