Berlin

Überfall: Verband warnt Apotheken

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Berlin -

Der Berliner Apotheker Verband warnt die Kolleg:innen vor Überfällen. Aus aktuellem Anlass, denn in den vergangenen Tagen sollen mindestens drei Apotheken – in Kreuzberg und Neukölln – überfallen worden sein. Wie die Polizei informiert, wurde am Donnerstagabend auch eine Apotheke in Friedrichshain-Kreuzberg Opfer eines Überfalls.

Die Täter nutzen den Schutz der Dunkelheit. Die Überfälle finden nach Einbruch der Dämmerung und kurz vor dem Schließen der Apotheke statt. Die Betriebsstätten sind eher ruhig gelegen. Beteiligt sind mehrere maskierte Täter – der Haupttäter bedrohte die Apothekenmitarbeiter:innen mit einer mutmaßlichen Schusswaffe während ein Komplize das Bargeld aus den Kassen nimmt. Nach Tresoren haben die Täter nicht gesucht und auch keine Arzneimittel entwendet.

Zudem gibt es einige Besonderheiten. Zwei der überfallenen Apotheken sind durch Baustellen schwer einsehbar. Zudem wurde bei einem Überfall Pfefferspray versprüht – dabei wurde auch ein Passant attackiert, der versuchte, einen der Täter aufzuhalten. Die Kriminellen flohen zu Fuß. In einem Fall stand ein Fluchtfahrzeug mit laufendem Motor in einiger Entfernung bereit. Beim Überfall in Friedrichshain-Kreuzberg wurde ein Mitarbeiter zur Herausgabe des Handys aufgefordert.

Die Empfehlung des Verbandes: Der Tresor ist nicht immer die erste Wahl, wenn es die Aufbewahrung von Bargeld geht. Zwar gelte grundsätzlich, den Bargeldbestand in den Kassen so gering wie möglich zu halten, jedoch bestehe bei einem Überfall die Gefahr, dass die Lage komplizierter werden kann, wenn sich die Täter mit geringen Beträgen nicht zufriedengeben. Daher sollen Apotheken überlegen, an welchem Ort große und kleine Geldbeträge aufbewahrt werden. Zudem sollen Apotheken in Erwägung ziehen, eine Videoüberwachung zu installieren. Diese soll der Abschreckung dienen. Ebenso ein Hinweis darauf im Eingangsbereich: „Diese Apotheke wird zu Ihrer Sicherheit durch Videoaufzeichnung geschützt.“

Das oberste Gebot bei einem Überfall ist es, Ruhe zu bewahren und sich den Forderungen der Täter nicht zu widersetzen. Außerdem sollten Mitarbeiter:innen versuchen, sich Details der Kleidung der maskierten Täter zu merken. Besonderes Augenmerk soll auf Schuhe und Hose gelegt werden, da diese nicht so schnell gewechselt werden können.

Ein Überfall ist unverzüglich der Polizei zu melden – sowie der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und dem Verband.

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