Gefährlicher Weg zur Apotheke

Zu wenige Kunden für einen Zebrastreifen

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Berlin -

Wer in die Römer-Apotheke in Rheinberg will, muss auf einen Parkplatz auf der richtigen Straßenseite hoffen. Denn sonst – so beschweren sich vor allem ältere Kunden – sei es kaum möglich, gefahrlos die Fahrbahn zu überqueren. Die Stadt kennt das Problem. Dass sich die Verkehrssituation verbessert, ist dennoch unwahrscheinlich. Denn nur zu oft bedeutet die Aussage, man wolle prüfen, was man tun kann, dass am Ende doch nichts passiert.

„Die Straße ist tatsächlich viel befahren“, bestätigt die Inhaberin der Römer-Apotheke, Sabine Neuhoff. Vor allem montags, dienstags und donnerstags, wenn die Ärzte in der unmittelbaren Nähe den ganzen Tag zu erreichen sind, spitze sich die Verkehrssituation zu. „Dann sind alle Parkplätze auf dieser Straßenseite belegt und die Menschen müssen auf die andere Straßenseite ausweichen und die Fahrbahn überqueren“, berichtet sie.

Norbert Reimann ist Kunde der Römer-Apotheke und auch Patient bei einem dort ansässigen Arzt. Bei nahezu jedem Besuch erlebt er, dass die Verkehrsverhältnisse dort seiner Auffassung nach unbefriedigend und stark verbesserungsbedürftig sind, sagte der 65-Jährige der rp-online. In der Höhe der Apotheke komme man kaum über die Straße, beklagt er sich. Es gebe Kunden der Apotheke, die ihr Auto allein deshalb nur auf anliegenden Straßenseite parkten.

Reimann ist überzeugt: Da muss was passieren. Er denkt dabei etwa an eine Querungshilfe, ein Zebrastreifen oder auch eine Bodenwelle. Einfach irgendwas. Eine Geschwindigkeitsreduzierung könnte man ebenfalls diskutieren. Auch Neuhoff spricht sich für Tempo 30 in dem Bereich vor der Apotheke aus.

Das scheint auch der einzig denkbare Lösungsansatz zu sein. Denn die Straße an dieser Stelle soll nach Auskunft der Stadt für eine bauliche Maßnahme, wie beispielsweise eine Fußgängerinsel in der Mitte der Fahrbahn, schlicht zu schmal sein.

Man wolle zwar prüfen, ob dort eine bauliche Veränderung möglich ist, sagte der Technische Dezernent Dieter Paus auf Anfrage von APOTHEKE ADHOC. Eine echte Chance sieht er aber nicht. Denn mögliche bauliche Lösungen seien bereits vor wenigen Jahren geprüft worden. Dabei sei man eben zum Ergebnis gekommen, dass die Fahrbahn der Römerstraße im Bereich der Apotheke zu schmal für eine Querungshilfe sei. Um eine Mittelinsel umzusetzen, müssten also einige Parkplätze wegfallen. Das wäre jedoch auch kontraproduktiv. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz“, bedauert Paus.

Auch ein Zebrastreifen kommt nach Auskunft des Dezernenten nicht in Frage. Denn dafür müssten mindestens 50 Fußgänger pro Stunde die Straße überqueren. Das sei aber nicht der Fall. Im Herbst will Paus in einer Ausschusssitzung dennoch die Ergebnisse seiner Prüfung vorstellen. Sollte der Ausschuss sich tatsächlich auf eine Lösung einigen, würden entsprechende Gelder im Haushaltsplan für das nächste Jahr vorgesehen.

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