Portugal

Ärzte streiken gegen Sparpolitik

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Lissabon -

Aus Protest gegen die Sparpolitik der Regierung sind die Ärzte in Portugal in einen landesweiten Streik getreten. Nach Angaben des Ärzteverbandes FNAM, der zu dem Ausstand aufgerufen hatte, legten 90 Prozent der Mediziner die Arbeit nieder. Die Regierung bezeichnete diese Zahl Medienberichten zufolge als weit übertrieben. Der 48-stündige Streik soll heute Nacht zu Ende gehen.

Die Mediziner protestierten mit der Arbeitsniederlegung dagegen, dass der Bereich der Gesundheit ihrer Ansicht nach von den Einsparungen besonders stark betroffen ist. Gesundheitsminister Paulo Macedo meinte dagegen, der Streik sei „politisch motiviert“.

Portugal hatte 2011 zur Abwendung eines Staatsbankrotts von internationalen Geldgebern ein Hilfspaket von 78 Milliarden Euro erhalten. Lissabon musste sich dafür zu einer strikten Sparpolitik verpflichten. Am 17. Mai verließ Portugal den EU-Rettungsschirm.

Im Oktober 2012 hatten auch die Apotheker in Portugal auf ihre finanziell schwierige Situation aufmerksam gemacht. Sie hatten damals rund 224.000 Unterschriften für eine Petition gesammelt, in der sie die Regierung darauf hinwiesen, dass jede Apotheke im Land monatlich Verluste zwischen 1800 Euro und 3100 Euro mache. Früher in diesem Jahr hatte bereits ein Ärztestreik gegen den Sparkurs der Regierung stattgefunden.

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