Neurologie

Nobelpreis für deutschen Mediziner

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Berlin -

Der Medizin-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den gebürtigen Deutschen Professor Dr. Thomas Südhof. Er teilt sich die Auszeichnung mit Professor Dr. James Rothman und Professor Dr. Randy Schekman aus den USA. Sie haben wesentliche Transportmechanismen in Zellen entdeckt, deren Defekte Grundlage von Diabetes, Tetanus und vielen anderen Krankheiten sind. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit.

In den Zellen werden Stoffe oft in winzigen Bläschen, den Vesikeln, verpackt und weitergeleitet. „Ohne diese wunderbar präzise Organisation würde die Zelle im Chaos versinken“, schreibt das Nobel-Komitee. „Ein defektes Vesikel-Transportsystem kommt in einer Reihe von Krankheiten vor“, erläuterte die Vorsitzende des Komitees, Professor Dr. Juleen Zierath.

Das Transportsystem spielt etwa eine Rolle bei der Nervenleitung und im Hormonsystem oder bei Immunkrankheiten. Südhof wurde 1955 in Göttingen geboren und studierte an der Universität der Stadt, wo er 1982 seine Doktorarbeit abschloss. Daraufhin ging er an die Universität von Texas und 2008 an die Stanford Universität.

„Tetanus ist etwa eine Krankheit, die diesen Vesikel-Transport beeinflusst“, so die Nobel-Jury. Die Entdeckung habe bislang nicht zu Medikamenten geführt, aber zu Diagnosen. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist mit umgerechnet 920.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. Die feierliche Überreichung findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr hatten der Brite Dr. John Gurdon und der Japaner Dr. Shinya Yamanaka die Auszeichnung für ihre Arbeiten zur Verjüngung erwachsener Zellen erhalten.

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