Keine Freischaltung, keine QR-Codes

Nach 10 Tagen: Apotheke kann ihr erstes Impfzertifikat ausstellen

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Berlin -

Die Ausstellung der digitalen Impfzertifikate sorgt nach wie vor für großen Trubel. Bei vielen Apotheken hakt es noch immer, manche konnten bislang aufgrund der Probleme noch kein einziges Zertifikat ausstellen. So geht es auch einem Apotheker aus Rheinland-Pfalz. Erst vorgestern ist seine Freischaltung erfolgt – doch nun hakt es an anderer Stelle. Nach Eingabe der Daten lassen sich keine QR-Codes erstellen. Der Unmut des Inhabers ist groß.

Bereits zum Start der digitalen Impfzertifikate hatte der Apotheker, der namentlich nicht genannt werden will, Pech: Denn er konnte sich erst gar nicht für das Portal registrieren. Nach Eingabe des Registrierungscodes erschien zwar die Meldung, dass die Verifizierungsmail versendet wurde – im Posteingang der Apotheke kam sie jedoch nie an.

Seit vergangener Woche versucht der Apotheker vergeblich, einen Zugang zum Portal zu bekommen. Auf keine seiner Anfragen beim Deutschen Apothekerverband (DAV) kam jedoch eine Reaktion. „Ich habe gefühlt 100 Mal beim Support angerufen – allerdings ohne Erfolg.“ Vorgestern kam dann endlich die Freischaltung. Die Hoffnung war daraufhin groß. „Wir haben mittlerweile einen riesigen Stapel an Impfausweisen“, berichtet eine Mitarbeiterin. Doch abgearbeitet werden können diese auch jetzt nicht.

„Wir können keine QR-Codes oder PDF-Dateien erstellen“, erklärt sie. Nachdem alle Daten in die Maske des Portals eingegeben wurden, erscheint wie üblich das Feld mit der Auswahl zwischen der Anzeige des QR-Codes oder der Erstellung des PDF-Dokuments mit selbigem. „Wenn wir dann eins von beidem anklicken, passiert nichts mehr.“ Der Inhaber der Apotheke geht davon aus, dass die Weiterleitung von DAV zu Robert Koch-Institut (RKI) blockiert ist. Von einem Kollegen habe er gehört, dass es Probleme beim RKI-Server gegeben habe.

Er ist wütend über die Situation: „Das ist ungerecht und wettbewerbsverzerrend.“ Denn schließlich gibt es nur bis Ende des Monats noch die höhere Vergütung von 18 Euro. „Wir würden es ja gern machen und waren bestens vorbereitet“, meint seine Mitarbeiterin. Doch stattdessen gestaltet sich der Start holprig. Der Apotheker hat nach eigenen Angaben mittlerweile mit der IT-Abteilung der Abda gesprochen. „Dort sagte man mir, dass über 2000 Apotheken Probleme haben und nur zwei Leute sich darum kümmern – das ist so, als würde es brennen und die Feuerwehr schläft.“

Erst heute Morgen lief es dann zum ersten Mal ohne Probleme und die Apotheke konnte nach langem Warten und mit großem Rückstand ihr erstes digitales Impfzertifikat ausstellen – denn andere Apotheken haben mittlerweile Hunderte Zertifikate ausstellen können. Ob und wie lange es bei dem Apotheker reibungslos läuft, bleibt jedoch abzuwarten. Denn bereits jetzt melden verschiedene Apotheken erneut Probleme bei der Erstellung.

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