Pharmaziestudium

Hersteller wollen Leipziger Pharmazie retten

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Berlin -

Mehrere Pharmaunternehmen, darunter GlaxoSmithKline (GSK), Apogepha und Riemser, haben sich hinter die Pharmaziestudenten der Universität Leipzig gestellt und eine Erhaltung des Institutes gefordert. Damit erhöht sich der politische Druck auf das sächsische Wissenschaftsministerium. Aus dem Hochschulentwicklungsplan der Universität wurden alle namentlichen Stellenstreichungen herausgenommen. Dass 48 Posten wegfallen müssen, steht jedoch fest.

 

Die Hersteller der Region fürchten sich um den pharmazeutischen Nachwuchs: GSK betreibt beispielsweise in Dresden ein Werk. Der britische Konzern hat in einem Brief an Sachsens Ministerpräsidenten, Leipzigs Oberbürgermeister und die Rektorin der Uni Leipzig darauf hingewiesen, dass gut ausgebildete Apotheker in den Schlüsselpositionen des Unternehmens benötigt würden. Apogepha betonte die Bedeutung pharmazeutischen Fachpersonals für die Region.

Schon im Dezember hatte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) die Entscheidung als „Armutszeugnis“ kritisiert: „Hier wird der Rotstift zulasten eines Heilberufs angesetzt, der angesichts des demographischen Wandels deutschlandweit immer wichtiger wird“, sagte die stellvertretende BPI-Hauptgeschäftsführerin Professor Dr. Barbara Sickmüller.

Aus politischer Sicht gibt es noch Hoffnung für das Institut: Der akademische Senat der Universität hat mehrheitlich beschlossen, die namentlichen Streichungen der Pharmazie-Stellen wieder aus dem Hochschulentwicklungsplan zu nehmen. Das Rektorat hat die Änderungen übernommen und den überarbeiteten Plan nun an das Wissenschaftsministerium nach Dresden gesendet.

Die sächsische Landesregierung hatte im vergangenen Jahr angeordnet, dass 2013 und 2014 insgesamt 48 Stellen abgebaut werden müssen. Mitte Dezember hatte die Rektorin der Universität, Professor Dr. Beate Schücking, unter anderem die Streichung aller 21 Arbeitsplätze in der Pharmazie angekündigt.

 

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