Dreiteilige Schulung

Demenzfreundliche Apotheke

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Berlin -

Für Betroffene und Angehörige meist ein Schock: „Demenz" ­– eine Diagnose, die alles verändert. Nicht selten führt sie zu großer Verunsicherung. Wörtlich übersetzt heißt die Erkrankung „weg vom Geist“ beziehungsweise „ohne Geist“, womit bereits das wesentliche Merkmal einer Demenz benannt wird: Der Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit. Das wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) zeigt Wege, wie Apotheken demenzfreundlicher werden können.

Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Form der Demenz und eine schwerwiegende Erkrankung des Gehirns. Es kommt zu einem chronisch fortschreitenden Verlust von Nervenzellen, was nicht nur die Denk-, Lern- und Merkfähigkeit, die kognitiven Funktionen, die Sprache, das Urteilsvermögen und das Verhalten der betroffenen Person beeinträchtigt, sondern auch zu Persönlichkeitsveränderungen führen kann.

Zu Beginn der Krankheit sind häufig lediglich das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit gestört. Im weiteren Verlauf einer Demenz verschwinden auch bereits eingeprägte Inhalte des Langzeitgedächtnisses. Die Betroffenen verlieren mehr und mehr ihre erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nicht selten schleicht sich zudem eine Depression ein.

Die Erkrankung betrifft in der Regel ältere Menschen und kann das tägliche Leben Betroffener und deren Angehöriger je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedlich stark beeinträchtigen. Die Betreuung von Menschen mit Demenz erfordert viel Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen. Alzheimer ist nicht heilbar, die Behandlung ist begrenzt.

Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung sind beispielsweise:

  • Gedächtnisverlust
  • Verwirrung
  • Sprach- und Sprechschwierigkeiten
  • Probleme bei der Ausführung von Aufgaben
  • Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen

Natürlich und glücklicherweise steht nicht jede Wortfindungsstörung oder ähnliche geistige Beeinträchtigung im Zusammenhang mit einer Demenz. Treten Gedächtnislücken und weitere Merkmale allerdings häufiger auf, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Hilfe aus der Apotheke

Die Diagnose führt meist zu großer Verunsicherung. Viele Betroffene und deren Angehörige sind mit der Situation überfordert. Spezielle Demenz-Hilfegruppen und Organisationen stehen hier mit Rat und Tat zur Seite. Sie bieten Informationen, Ressourcen und ihre emotionale Unterstützung an, um für Betroffene ein sicheres Umfeld zu schaffen, welches es ihnen ermöglicht, so unabhängig wie möglich zu leben.

Auch die Apotheken vor Ort sind hier eine wichtige und vor allem vertraute Anlaufstelle. Daher haben das wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen und die Bayerische Landesapothekerkammer den Aufbau des Netzwerkes „demenzfreundliche Apotheke“ angestoßen.

Dreiteilige Schulung

Demenzfreundliche Apotheken zeichnen sich nicht nur durch eine fachlich fundierte und empathische Beratung zum Thema Demenz aus. Sie können Betroffene und Angehörige auch zu Beratungs- und Hilfsangeboten vor Ort lotsen. Außerdem können sie auf Angebote, die eine weitere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, hinweisen.

Für die Auszeichnung ist die Absolvierung einer speziellen dreiteiligen Schulung nötig, in der unter anderem die pharmazeutische Betreuung von Menschen mit Demenz behandelt wird. Des Weiteren werden Beratungsstellen der jeweiligen Region mit ihrem Leistungsspektrum vorgestellt. Absolventinnen und Absolventen erfahren, wie der Umgang mit Betroffenen und deren Angehörigen gut gelingen kann.

Nach erfolgreichem Abschluss der Schulungen erhält die mitwirkende Apotheke das Logo „Demenzfreundliche Apotheke“. Um als Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige auch ausreichend präsent zu sein, ist es erforderlich, dass die teilnehmende Apothekerin beziehungsweise der teilnehmende Apotheker regelmäßig in der Apotheke vor Ort ist. Zudem muss einmal pro Jahr ein Zirkelbesuch und eine Fortbildung zum Thema Demenz absolviert werden.

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