Vor Reise nach Brüssel

Coronavirus: Spahn fordert mehr EU-Unterstützung

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Berlin -

Sehr viele Infektionen mit dem neuen Coronavirus gibt es in Europa bisher nicht. Trotzdem sieht der deutsche Gesundheitsminister Handlungsbedarf. Mit Wünschen im Gepäck reist er nach Brüssel.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine stärkere finanzielle Beteiligung der Europäischen Union am Kampf gegen das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 gefordert. Zudem mahnte er vor einem Treffen der EU-Gesundheitsminister an diesem Donnerstag in Brüssel ein gemeinsames Vorgehen an.

Er wünsche sich eine Einigung auf Mittel aus dem EU-Haushalt zur Forschung im Kampf gegen das Virus, sagte Spahn nach einer Unterrichtung des Gesundheitsausschusses des Bundestags am Mittwoch in Berlin. „Und ich möchte auch erreichen (...), dass die Bitte der Weltgesundheitsorganisation nach finanzieller Hilfe nicht nur von den Nationalstaaten beantwortet wird, sondern dass auch die Europäische Union mit Haushaltsmitteln sich verantwortlich fühlt.”

In der EU wolle er zudem erreichen, «dass wir uns darauf verständigen, dass wir abgestimmt vorgehen». Spahn wies darauf hin, dass „ganz abgestimmt” schon nicht mehr möglich sei, „weil einzelne Länder den ganzen Flugverkehr zu China ja schon eingestellt haben, etwa Italien”.

Für Deutschland gelte: Bei ankommenden Direktflügen müssten die Piloten vor der Landung eine Meldung an den Tower machen, ob es Passagiere mit Symptomen an Bord gebe oder nicht. Außerdem gelte, dass die Information hinterlassen werden müsse, wo sich die Passagiere 30 Tage nach Ankunft aufhalten. „Alle darüber hinausgehende Maßnahmen müssten erst einmal in Deutschland und idealerweise in Europa abgestimmt werden.”

Der Minister machte deutlich, dass eine Ausweitung der regional begrenzten Epidemie zu einer weltweiten Pandemie möglich sei. „Es könnte auch noch schlechter werden, bevor es besser wird.” Ohne Zweifel nicht ausgeschlossen werden könne auch, dass sich die Zahl der bisher 16 Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland noch erhöhe.

„Wir sind schon länger nicht mehr im Normalmodus - schon alleine um wachsam zu sein, um gut vorbereitet zu sein”, sagte Spahn. Die Behörden stünden täglich, manchmal stündlich mit Telefonkonferenzen in Kontakt - deutschlandweit und international.

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