Nach spanischem Vorbild

Bremens neue Spätapotheke

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Berlin -

Carlos Luna übernahm im April die Apotheke am Klinikum Bremen-Mitte. Der gebürtige Spanier führt seitdem das Team der früheren Apotheke und erweitert das Angebot durch verlängerte Öffnungszeiten bis 22 Uhr sowie einen 24-Stunden-Abholautomaten. 

Ursprünglich hatte Luna nicht vor, eine eigene Apotheke zu übernehmen – der Aufwand schien ihm zu groß. Doch nach mehreren Stationen als Vertretungsapotheker in ganz Deutschland stieß er im Dezember 2024 eher zufällig auf das Verkaufsangebot einer Apotheke direkt neben der Notaufnahme des Klinikums Bremen-Mitte.

Das Team besteht derzeit aus Luna, einem weiteren Apotheker, einer PTA. Ab Juli stoße zudem noch eine PKA dazu. Außerdem sucht er aktuell eine weitere PTA und eine:n Apotheker:in, um zeitweise auszuhelfen. Die Personalsuche sei nicht einfach, aber das bestehende Team hoch motiviert, erzählt Luna.

„Die Abende mache ich allein – ab 19 Uhr“, erzählt Luna. Denn besonders in den Abendstunden kommen viele Kund:innen. Seit Kurzem steht ein 24-Stunden-Abholautomat bereit, an dem Medikamente jederzeit abgeholt werden können.

Öffnungszeiten nach spanischem Vorbild

Luna hat in seiner Apotheke von Montag bis Freitag Öffnungszeiten von 8 bis 22 Uhr eingeführt – ein Novum in der Stadt. In Metropolen wie Berlin oder Hamburg oder in Spanien ist das längst etabliert. „In Spanien ist das ganz normal – Shops und Apotheken haben dort regulär bis 21.30 Uhr oder 22 Uhr geöffnet, außerdem gibt es auch 24-Stunden-Apotheken.“

Bremen sei zwar eine große Stadt, erklärt Luna, habe aber dennoch eine vergleichsweise niedrige Apothekendichte. „Bremen ist groß, aber in manchen Stadtteilen gibt es nur wenige Apotheken. Viele müssen nachts weite Wege zum Notdienst auf sich nehmen – mit unseren Öffnungszeiten fangen wir das ein Stück weit ab.“

Langfristig möchte er eine soziale, nachhaltige Apotheke mit starker Nachbarschaftsanbindung etablieren. Luna plant Impfangebote sowie Schwerpunktberatungen, etwa zu Bluthochdruck oder Tumorerkrankungen. Zudem soll das Team entsprechend geschult werden.

Digitale Services ergänzen das Angebot: Medikamente können telefonisch, per WhatsApp oder App bestellt werden – eine moderne Mischung, die gut angenommen wird. „Kaufen kann man alles im Internet – aber nicht persönliche Beratung und Sympathie.“

Die Rückmeldungen sind durchweg positiv – sowohl von Kundinnen und Kunden als auch vom Klinikpersonal. Die neuen Öffnungszeiten sprechen sich herum – das Kundenaufkommen steigt stetig.

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