Bayern

Haftstrafe für Dopinglabor-Chef

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Berlin -

Weil er in einem illegalen Labor Dopingmittel hergestellt hatte, hat das Landgericht Traunstein einen 45-Jährigen zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sein 36 Jahre alter Komplize erhielt zwei Jahre auf Bewährung. Die beiden hatten gestanden, im oberbayerischen Waldkraiburg ein Untergrundlabor betrieben und dort seit 2009 verbotene Präparate zum schnelleren Muskelaufbau hergestellt zu haben – in erster Linie Steroide, die gespritzt werden.

Die Rohstoffe bezogen die Männer aus dem Ausland. Mit dem Verkauf der Dopingmittel über das Internet verdienten sie rund 120.000 Euro. Der Hauptabnehmer der Mittel erhielt eine ebenso hohe Gefängnisstrafe wie der Betreiber des illegalen Dopinglabors. Zwei weitere Zwischenhändler wurden zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt beziehungsweise zu zwei Jahren und neun Monaten. Ein weiterer Dealer erhielt eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren.

In ihrem Plädoyer hatte die Staatsanwaltschaft für den Hauptangeklagten eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten gefordert. Das Vorgehen sei extrem gefährlich gewesen, da die Dopingmittel unter nicht klinischen Bedingungen und ohne medizinische Kenntnisse hergestellt worden seien.

Auch für die weiteren Angeklagten forderte die Staatsanwaltschaft mehrjährige Freiheitsstrafen beziehungsweise Bewährungsstrafen. Die Anwälte forderten hingegen unter Verweis auf die umfassenden Geständnisse niedrigere Strafen. Die meisten Verteidiger kündigten bereits an, auf Rechtsmittel zu verzichten.

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