Bande soll medizinische Geräte im Millionenwert gestohlen haben

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Berlin -

Nach einer Diebestour durch Kliniken im Norden stehen mehrere Angeklagte vor dem Landgericht Hannover. Die Beute wird zum größten Teil am Flughafen Frankfurt beschlagnahmt. Die Richter machen einen Vorschlag.

Drei Männer und zwei Frauen sollen aus Kliniken medizinische Geräte im Millionenwert gestohlen haben, sie stehen vor dem Landgericht Hannover. Der Prozess wurde am Montag fortgesetzt. Das Gericht unterbreitete den 21 bis 55 Jahre alten Angeklagten zunächst einen Verständigungsvorschlag zum Strafmaß, falls sie ein frühzeitiges und umfassendes Geständnis ablegen würden. Damit soll der Prozess verkürzt werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten schweren Bandendiebstahl beziehungsweise gewerbsmäßige Bandenhehlerei in sechs Fällen vor. Betroffen waren unter anderem das Klinikum Siloah in Hannover, das Städtische Klinikum Braunschweig sowie das Krankenhaus Herzberg/Osterode.

Entwendet wurden laut Anklage häufig hochwertige Endoskopie-Geräte. Diese werden zum Beispiel für Magen- und Darmspiegelungen sowie Untersuchungen der Lunge und anderer Organe genutzt. Auch bei Operationen werden Endoskope eingesetzt. Pro Klinik handelte es sich meist um Beträge zwischen 400.000 und 500.000 Euro, in einem Fall sogar um eine Million Euro.

Die Bande soll sich in einer Ferienwohnung in der Nähe von Soltau (Heidekreis) aufgehalten und das Diebesgut zum Teil von dort aus an Mittelsleute in Kolumbien versandt haben. Der überwiegende Teil der Geräte wurde nach Gerichtsangaben noch am Flughafen Frankfurt sichergestellt, so dass sich der wirtschaftliche Schaden auf rund 300.000 Euro belaufen soll.

Für die gewerbs- und bandenmäßigen Hehlerei schlug der Vorsitzende Richter am Montag ein Strafmaß von zweieinhalb Jahren bis zu drei Jahren und zwei Monate vor. Für die Diebstähle könnte das Strafmaß zwischen zwei Jahren und zehn Monaten bis zu dreieinhalb Jahren liegen. Der Staatsanwalt signalisierte allerdings, dass er mit dem Vorschlag und dem Strafmaß nicht einverstanden sei.

Die Angeklagten haben sich im Prozess bislang noch nicht geäußert. Die Verteidiger wollen mit ihnen über den Vorschlag des Gerichts beraten. Der Prozess wird am kommenden Montag fortgesetzt. Insgesamt sind bislang zehn Verhandlungstage angesetzt.

 

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