Hochsaison für Mähdrescher

Apotheker rettet Rehkitze

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Berlin -

Apotheker Thomas Kaiser hat in diesen Tagen viel zu tun. Dabei geht es jedoch nicht um Impfstoffbestellung oder Testabrechnung. Von April bis Juni ist Hochsaison für Mähdrescher, die eine Gefahr für Rehkitze darstellen. Kaiser sucht den Nachwuchs und rettet die Kitze.

Rehkitze laufen bei Gefahr instinktiv nicht weg. Wegen des angeborenen Drückinstinkts verhalten sie sich ruhig und pressen sich ganz nah an den Boden, bis das Muttertier zurück ist. Da Rehkitze in den ersten Wochen ebenfalls keinen Eigengeruch haben, ist es zwar eine gute Strategie vor Fressfeinden. Das Rehkitz jedoch verlässt sich auch später auf diese Art der Tarnung. Es springt erst auf, wenn die Gefahr bis auf wenige Meter herangekommen ist. Für Fressfeinde noch ausreichend, jedoch nicht für die Mähmaschinen. Deshalb werden jährlich laut dem Naturschutzbund Nabu tausende Tiere von Mähdreschern verletzt und getötet.

Kaiser gab seine Apotheke im bayerischen Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg im vergangenen Herbst aus privaten Gründen auf und nimmt sich die Zeit für den Tierschutz. Er ist mit seinem Hund in Feld und Flur unterwegs und läuft die Wiesen vor der Mahd ab. „Ich bin aktiver Jäger und trage so lange Rehkitze aus den Wiesen bis alles gemäht ist. Es ist gerade Hochsaison“, sagt er. Er nutzt auch eine Drohne. Die Geräte mit Wärmebildkameras helfen, Kitze schneller zu finden.

 

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