Betrug

Apotheker für Kaffeefahrten-Verbot

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Berlin -

Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate werden auf Kaffeefahrten oft zu vermeintlich günstigen Preisen angeboten. Gegen diese Abzocke wollen nun die Verbraucherschutzministerien von Hessen und Bayern vorgehen. Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt den gemeinsamen Antrag zur Verbraucherschutzministerkonferenz am 13. und 14. September in Hamburg.

 

Auf den Ausflugsfahrten werden laut HAV sogenannte Gesundheitsprodukte meist zu angeblichen Schnäppchenpreisen angeboten. Die Hersteller platzierten ihre Produkte vorher gezielt in der Preisdatenbank der Apotheken, sagt eine Verbandssprecherin. Während der Veranstaltung könnten die Teilnehmer telefonisch bei den Apotheken Verkaufspreise abfragen, die um ein Vielfaches höher seien als beim Veranstalter.

„Einziges Ziel dieser Listung ist, die Produkte an den Mann zu bringen. Zudem suggeriert der Bezug zur Apotheke Qualität und Wirksamkeit.“ Es werde vermutet, dass Hersteller und Veranstalter zusammenarbeiten, sagt die Sprecherin.

Die Länder wollen vor allem ältere Menschen vor Betrug schützen. Ziel sei es, Bußgelder drastisch zu erhöhen und ein Verkaufsverbot von Medizinprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln zu erlassen. Zudem sollen die Anbieter besser identifiziert werden können. „Der Handel mit minderwertigen Gesundheitsprodukten ist gefährlicher Hokuspokus. Und das muss ein Ende haben“, fordern die hessische Verbraucherministerin Lucia Puttrich (CDU) und ihre bayerische Kollegin Beate Merk (CSU).

Die Einkaufspreise für Nahrungsergänzungsmittel liegen demnach im Einkauf zwischen 7 und 50 Euro. Verkauft werden sie in Einzelfällen indes für den 90-fachen Preis. Die Zahl der Problemfälle habe in den vergangen Jahren stetig zugenommen, so die Ministerinnen. Nach Schätzungen nehmen bis zu fünf Millionen Deutsche an den dubiosen Verkaufsfahrten teil. Rund 400 Busse sind jeden Tag zu Kaffeefahrten unterwegs.

 

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