Impfstoffkandidat positiv bewertet

RSV: Kommt im Sommer die Impfung für Erwachsene?

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Berlin -

GlaxoSmithKline ist der endgültigen EU-weiten Zulassung für seinen Impfstoffkandidaten gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) wieder einen Schritt nähergekommen. Bereits für Juli dieses Jahres wird eine endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission erwartet. Im Falle einer Zulassung könnte der Kandidat von GSK der erste verfügbare Impfstoff sein, der ältere Erwachsene vor RSV-Erkrankungen schützt.

RSV verursacht in Deutschland jährlich über 34.000 Krankenhausaufenthalte bei Erwachsenen ab 60 Jahren. Davon enden etwa 2500 tödlich. Derzeit gibt es keine aktiven RSV-Impfstoffe oder spezifische Behandlungen für ältere Erwachsene.

Für Kinder mit Risikofaktoren wie zum Beispiel Frühgeborene mit angeborenem Herzfehler ist jedoch eine passive Impfung verfügbar. Diese kann während der RSV-Saison von November bis April monatlich verabreicht werden und enthält fertige Antikörper (Palivizumab), die sich gegen die Hülle des RS-Virus richten.

Für alle anderen Erkrankten gibt es derzeit nur die symptomatische Therapie:

  • fiebersenkende Medikamente
  • abschwellendes Nasenspray
  • Sauerstoff, wenn der Gehalt im Blut zu stark abfällt
  • Beta-2-Sympathomimetika zur Erweiterung der Bronchien

Positive Beurteilung

Im Falle einer Zulassung könnte der Kandidat von GSK nun der erste verfügbare Impfstoff sein, der ältere Erwachsene vor RSV-Erkrankungen schützt. GSK gab bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) im Konsensverfahren ein positives Votum abgegeben hat. Somit wurde die Zulassung der Vakzin gegen RSV zur Vorbeugung durch RSV-bedingte Erkrankungen der unteren Atemwege bei Erwachsenen ab 60 Jahren empfohlen. Die endgültige Entscheidung der Europäischen Kommission wird bis Juli 2023 erwartet.

Hohe Wirksamkeit

Die positive Beurteilung wurde durch Daten aus der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie zur Wirksamkeit des Impfstoffs gestützt. In dieser zeigte der Impfstoffkandidat eine Gesamtwirksamkeit von 82,6 Prozent. Die Wirksamkeit betrug 94,6 Prozent, bei älteren Erwachsenen mit mindestens einer relevanten Grunderkrankung, wie bestimmten kardiorespiratorischen und endokrinometabolischen Erkrankungen.

Im Allgemeinen wurde der Impfstoff gut vertragen und wies ein akzeptables Sicherheitsprofil auf. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse waren:

  • Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Müdigkeit
  • Myalgie
  • Kopfschmerzen
  • Gelenkschmerzen

Diese waren im Allgemeinen leicht bis mittelschwer und vorübergehend.

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