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Post beteiligte sich an Versandapotheke

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Die Deutsche Post AG spielt offenbar nicht nur als führender Logistik-Dienstleister eine zentrale Rolle im Versandhandel mit Arzneimitteln. Der ehemalige Staatsbetrieb war einer der ersten Investoren, der konkret die Möglichkeiten in diesem Bereich auslotete: Zwischen 1999 und 2005 hielt der Konzern eine zehnprozentige Beteiligung an der schweizerischen Versandapotheke MediService.

Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber APOTHEKE ADHOC das Engagement bei MediService. Idee sei es damals gewesen, sich frühzeitig in Europa mit einer Branche bekannt zu machen, die in Deutschland erst Jahre später an Bedeutung gewinnen sollte. „Es gab damals verschiedene Überlegungen, wie wir sowohl im Brief- als auch im Paket-Bereich mit dabei sein können“, so der Post-Sprecher.

Man habe jedoch erkannt, dass man als Logistik-Dienstleister nicht unbedingt direkt am Versandhändler beteiligt sein müsse. Entsprechend gebe es heute keine Beteiligungen in diesem Bereich mehr, sondern nur noch Kooperationsvereinbarungen mit eigenständigen Versandapotheken: So ist die Post dem Sprecher zufolge Logistikpartner für DocMorris und easyApotheke; für die Hildesheimer Versandapotheke hat die Post zunächst in 18 Filialen in Hildesheim, Hannover und Stuttgart vor wenigen Wochen Aufsteller mit Rezepttaschen platziert.

MediService ist vor „Zur Rose“ Marktführer im Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln in der Schweiz; 2006 lag der Umsatz bei 56 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Zuchwil hat sich neben der Zustellung von Medikamenten auf unterstützende Dienstleistungen bis hin zur Heimbehandlung und Verabreichung von Arzneimitteln chronisch kranker Patienten durch Pflegekräfte spezialisiert.

Im vergangenen Oktober übernahm der schweizerische Großhändler Galenica die Versandapotheke, die 1997 unter anderem durch die schweizerische Krankenkasse Helsana gegründet worden war. Helsana hatte ihre Mehrheitsanteile bereits 2002 verkauft; zu den Aktionären der Holding MediCentrix gehörten neben Management-Mitgliedern nicht näher genannte Private Equity Investoren und Privatanleger.

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