Pharmahersteller

Leo Pharma forscht mit Charité

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Berlin -

Der dänische Hersteller Leo Pharma will sein Produktportfolio im Bereich Dermatologie ausbauen. Zu diesem Zweck will das Unternehmen bis Ende 2013 fünf Forschungskooperationen starten. In Deutschland, Australien, Frankreich und den USA will Leo Pharma mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenarbeiten.

 

Die erste Zusammenarbeit soll es mit der Berliner Charité geben. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum soll das „Internationale Institut für Dermatologie und Allergologie“ gegründet werden, das an der Charité angesiedelt sein wird. Beide Partner werden jährlich 500.000 Euro zu dem Projekt beisteuern.

Das Institut soll von jeweils drei Mitarbeitern der Charité und Leo Pharma geleitet werden. Dieses Gremium entscheide über die Projekte, an denen geforscht werde, sagt Professor Dr. Martin Metz, Oberarzt an der Hautklinik der Charité und Mitglied des Institutsvorstands. Dabei brächten sowohl Leo Pharma als auch die Charité Ideen für Forschungen ein.

Die Rechte sollen beim jeweiligen Ideengeber verbleiben. Leo Pharma profitiere dabei von der möglichen Entdeckung neuer Arzneistoffe, sagt eine Unternehmenssprecherin. Die Charité könne wissenschaftliche Studien veröffentlichen und die Ergebnisse für weitere Forschungsprojekte nutzen.

Ende Oktober soll das Institut seine Arbeit aufnehmen, Fokus sind die Krankheitsmechanismen bei allergischen und juckenden Hauterkrankungen. Mit dem ersten Projekt solle in einer Phase-II-Studie ein potenzieller Wirkstoff gegen Juckreiz bei Schuppenpflechte erforscht werden, sagt Metz. Im Schnitt würden etwa sechs Wissenschaftler an dem Institut beschäftigt sein, je nach Projektlage könne die Zahl aber variieren.

Doch nicht nur um Forschung soll es in der Kooperation gehen: Ein weiteres Ziel sei es, Ärzte und Patienten für das Problem Juckreiz zu sensibilisieren, so Metz. Für Ärzte soll es Fortbildungsveranstaltungen und eine Summer School geben.

Leo Pharma plant, mit den Forschungskooperationen eine größere Zahl dermatologischer Behandlungslösungen „in Rekordzeit“ zu erkunden. Der Hersteller machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,04 Milliarden Euro, der Gewinn lag bei 84 Millionen Euro.

 

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