13 Millionen Euro für Berliner Digital-Health-Start-up

Klara kriegt Geld von Google

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Berlin -

Der Google-Mutterkonzern Alphabet investiert über seine Risikokapitalgesellschaft Gradient Ventures 15 Millionen Dollar (12,7 Mio. Euro) in das deutsch-amerikanische Start-up Klara. Das Unternehmen wurde 2013 von Simon Bolz und Simon Lorenz in Berlin gegründet und hat eine Kommunikationsplattform für Arbeitsabläufe und Untersuchungsprozesse zwischen Arzt und Patient entwickelt. Inzwischen fokussiert sich Klara auf den riesigen Gesundheitsmarkt in den USA.

Gradient Ventures aus dem Google-Konzern investiert vor allem in junge Unternehmen, die Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) einsetzen und weiterentwickeln. Klara versucht mit Hilfe von KI, bestimmte Arbeitsabläufe zu automatisieren, ohne dass das persönliche und menschliche Verhältnis zwischen Arzt und Patient verloren gehen soll. Dazu gehört auch konkrete Kommunikation, etwa wenn ein Patient nicht zu seinem Termin erscheint oder in den Pandemie-Zeiten nicht im Wartezimmer sitzt, sondern in seinem eigenen Auto vor der Praxis auf den Arzttermin wartet.

Die Muttergesellschaft des deutsch-amerikanischen Start-ups, die Klara Technologies Inc., sitzt in New York. Im Tochterunternehmen in Berlin, der Klara GmbH, ist der Großteil des Entwickler-, Produkt- und Designteams beschäftigt - weit mehr als die Hälfte der gesamten Belegschaft von rund 60 Mitarbeitern.

An der aktuellen Finanzierungsrunde ist außerdem das US-Beteiligungsunternehmen Frist Cressey des ehemaligen amerikanischen Senators, Herzchirurgs und Gesundheitsexperten Bill Frist beteiligt. Weiterhin investieren FirstMark Capital, Lerer Hippeau und Stage 2 Capital in das deutsch-amerikanische Start-up.

In den USA ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens unter der Administration von US-Präsident Barack Obama stark vorangetrieben worden. Über 90 Prozent der Arztpraxen und Krankenhäuser setzen bereits digitale Patientenakten ein. Da das US-Gesundheitssystem rund 18 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht, ohne flächendeckend Spitzenleistungen zu bieten, gibt es in dem System einen hohen Druck, Leistungen zu verbessern und Kosten zu senken, auch weil die Patienten das System durch eine vergleichsweise hohe Selbstbeteiligung finanzieren.

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