Generikakonzerne

Teva verliert Konzernchef

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Berlin -

Der Generikakonzern Teva verliert überraschend seinen Chef. Dr. Jeremy Levin verlässt den globalen Branchenprimus, seinen Posten wird vorerst Finanzchef Eyal Desheh übernehmen. Details sind noch nicht bekannt, am Nachmittag will Teva über die Hintergründe und weiteren Aussichten informieren. Mehr in Kürze.

Levin war erst 2012 zu Teva gekommen und hatte Shlomo Yanai abgelöst, der ebenfalls nur fünf Jahre lang Präsident und CEO war. Der ehemalige Generalmajor in der israelischen Armee hatte Teva durch Übernahmen wachsen lassen: Für 3,6 Milliarden Euro hatte Teva vor anderhalb Jahren beispielsweise Ratiopharm gekauft; 2011 folgte Cephalon.

Levin ist seit knapp 30 Jahren in der Pharmabranche, er hatte zuvor unter anderem als Strategiechef für Novartis und Bristol-Myers Squibb gearbeitet. Den israelischen Konzern sollte er vom reinen Generikahersteller zu einem integrierten Anbieter führen.

„Seit ich bei Teva bin, haben wir erhebliche Fortschritte bei der Neuausrichtung gemacht“, wird Levin in einer Mitteilung zitiert.Er wünsche dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern alles Gute; er selbst suche nach neuen Möglichkeiten, sein Wissen einzubringen und die Pharmabranche weiterzuentwickeln.

Allerdings hatte Teva unter Levin immer weniger verdient und war im zweiten Quartal sogar in die roten Zahlen gerutscht. Schon im Dezember war ein Sparprogramm aufgelegt worden, das jetzt beschleunigt wurde: Bereits bis Ende 2014 sollen 5000 Arbeitsplätze verschwinden.

Teva will auch Geschäftsbereiche verkaufen, die nicht zum Kern gehören, und die eigene Organisation und Produktion effizienter gestalten. An der Börse ging die Aktie nach Bekanntwerden des Chefwechsels auf Talfahrt.

Bei Teva dreht sich das Personalkarussell seit längerem, zuletzt gab es einen Wechsel in Deutschland: Seit Oktober verantwortet Dr. Markus Leyck Dieken das Geschäft, weil Dr. Sven Dethlefs beim Mutterkonzern die Zuständigkeit für die weltweite Produktion und Lieferkette übernommen hat.

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