Generikakonzerne

Teva zahlt 3,625 Milliarden Euro für Ratiopharm

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Jetzt ist es amtlich: Der weltgrößte Generikakonzern Teva kauft Ratiopharm für 3,625 Milliarden Euro. Heute um 12.28 Uhr wurde der Vertrag unterzeichnet; die Übernahme muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Teva geht von einem Abschluss bis zum Ende des Jahres aus. Das erweiterte Unternehmen wird einen weltweiten Umsatz von 16,2 Milliarden US-Dollar haben und 40.000 Mitarbeiter beschäftigen. Mit den Marken Ratiopharm, CT und AbZ sowie den eigenen Produktlinien Teva, AWD, Ivax und Gry und Erlösen von 5,2 Milliarden Dollar steigt der Weltmarktführer zur Nummer 1 im europäischen Generikamarkt auf.

Die Europazentrale soll wie versprochen von Utrecht nach Ulm verlagert werden; ein Drittel des Konzernumsatzes wird dann am bisherigen Ratiopharm-Standort koordiniert. Von den insgesamt 40.000 Mitarbeitern arbeiten 18.000 in Europa. Der Konzern erwartet durch die Übernahme in den nächsten drei Jahren Synergieeffekte von mindestens 300 Millionen Euro. Finanziert wird der Kauf unter anderem über Kreditlinien.

Teva-Chef Shlomo Yanai sprach von einer „wichtigen Übernahme“, die perfekt zur Langzeitstrategie mit dem Schwerpunkt Europa passe. Ludwig Merckle bezeichnete den Verkauf als „schmerzhaften Schritt für uns als Gründerfamilie“. Er stelle jedoch einen weiteren wesentlichen Schritt bei der Entschuldung der Unternehmensgruppe dar.

Der für den Verkauf verantwortliche Manager, Hans-Joachim Ziems, sagte: „Die endgültige Auswahl erwies sich als außerordentlich schwierig, aber für uns komfortabel.“ Bei allen Unternehmen habe sich das überaus große Interesse in nahezu gleichen Konditionen manifestiert. „Dabei haben wir von vornherein Wert darauf gelegt, dass natürlich der Kaufpreis aber auch das strategische Konzept der Integration von Ratiopharm in das übernehmende Unternehmen eine zentrale Rolle spielt.“

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