Generikakonzerne

Stada: Apotheker wird Produktionsvorstand

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Berlin -

Die Stada hat einen neuen Vorstand für den Bereich Produktion, Forschung und Entwicklung, Biotechnologie sowie Qualitätssicherung und –kontrolle gefunden: Dr. Barthold Piening übernimmt das Ressort spätestens zum 1. Juli. Er kommt von Acino und ist von Hause aus Apotheker.

Piening verfügt über langjährige Erfahrung in der Pharmabranche. Zuletzt war er Chief Operations Officer (COO) bei Acino; der Lohnhersteller mit Hauptsitz in Zürich wurde 1836 in der Nähe von Basel gegründet und firmierte bis 2008 unter dem Namen Schweizerhall.

Zuvor war der heute 58-Jährige ab 2003 für Altana/Nycomed/Takeda gearbeitet, zuletzt als Head of Global Operations. Piening hatte in Kiel Pharmazie studiert und auch promoviert. Er verfügt zusätzlich über einen Executive-MBA der WHU Koblenz und der Northwestern University in Chicago.

Das Ressort hatten zuletzt Vorstandschef Dr. Matthias Wiedenfels und Finanzvorstand Helmut Kraft kommissarisch mit verantwortet. Noch nicht entschieden ist über ein viertes Vorstandsmitglied, das sich um den Bereich Marketing & Vertrieb kümmern soll.

Aufsichtsratschef Ferdinand Oetker sagte: „Wir freuen uns, mit Herrn Dr. Piening einen Experten gefunden zu haben, der das Vorstandsteam der Stada mit seiner ausgewiesenen Fähigkeit zur effizienten Produktionssteuerung hervorragend ergänzen wird. Wir verstärken damit gezielt die Kompetenz des Führungsgremiums und schaffen so im Vorstand den nötigen Freiraum, um die eingeleitete strategische Weiterentwicklung der Stada-Gruppe nachhaltig voranzutreiben.“

Wiedenfels freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen, der nicht nur über langjährige strategische und operative Erfahrung im Produktionsumfeld international tätiger Pharmaunternehmen verfüge, sondern den Vorstand als promovierter Pharmazeut auch mit einer hervorragenden fachlichen Expertise bereichern werde. „Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, Stada auch produktionsseitig für die Zukunft richtig aufzustellen.“

Wiedenfels und Kraft hatten nach dem Ausscheiden des langjährigen Konzernchefs Hartmut Retzlaff den Konzern als Vorstände seit Juni alleine geführt. Gesucht wurde bereits im Sommer; die Wirtschaftswoche nannte damals Meda-Chef Jörg-Thomas Dierks und den ehemaligen Ratiopharm- und Actavis-Chef Claudio Albrecht als Kandidaten. Albrecht betonte jedoch auf Nachfrage, dass die Meldung über einen möglichen Einstieg bei Stada „völliger Unsinn“ sei.

Der Aufsichtsrat hat zugleich Grundzüge des neu entwickelten Vorstandsvergütungssystems vorgestellt. Das zusammen mit der Personalberatung Kienbaum Consultants erarbeite System hat die wesentlichen Kritikpunkte der Hauptversammlung aufgenommen.

Neben dem Augenmerk auf Marktüblichkeit und Wettbewerbsfähigkeit wird künftig über die Verwendung spezifischer Kennziffern wie Return on Capital Employed (ROCE) sowie eine Erweiterung der Aktienvergleichsgruppe um verschiedene Unternehmen aus der Pharmabranche eine stärkere Kapitalmarktorientierung sichergestellt.

Um die Erfolgsgebundenheit der Vergütung zu verstärken, wurde die Vergütungsstruktur zugunsten höherer variabler Anteile verändert. Zudem wurden die Klauseln zur Einbehaltung beziehungsweise Rückholung variabler Vergütungsbestandteile weiterentwickelt. Das neue System soll der am 8. Juni 2017 stattfindenden Hauptversammlung zur Billigung vorgelegt werden und wird im Zuge dessen näher erläutert.

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