Medizintechnikkonzerne

Eurokrise erreicht Aesculap

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Die Eurokrise hat anscheinend den Medizintechnikkonzern Aesculap erreicht. „Wir bekommen keinen Wachstumsimpuls aus Europa“, sagte Vorstandschef Dr. Hanns-Peter Knaebel. Dagegen stiegen die Erlöse in Märkten wie den USA, China und Russland, so dass Aesculap unterm Strich in den ersten neun Monaten des Jahres den Umsatz um 6,3 Prozent auf eine Milliarde Euro steigern konnte. „Das ist insgesamt positiv“, sagte Knaebel.

Europa ist bei Aesculap für 65 Prozent der Gesamterlöse zuständig. Da in vielen europäischen Ländern die Gesundheitsversorgung an die Staatsfinanzen gekoppelt sei, spüre man jetzt deutlich, dass auch die Medizintechnik keine geschützte Branche sei, so Knaebel. Das Problem hoher Außenstände in südeuropäischen staatlichen Krankenhäusern, wie es sie noch vor einigen Monaten gegeben hatte, hätte sich gelegt. So seien nahezu alle Forderungen in Spanien gegen einen Zinsabschlag an dortige Banken verkauft worden.

Für das Gesamtjahr rechnet das Tochterunternehmen des Infusionsspezialisten B. Braun mit einem Erlösplus von etwa 6,5 Prozent. „Wir streben die 1,4 Milliarden Euro an“, sagte Knaebel. Eine überproportionale Gewinnsteigerung, wie ursprünglich erhofft, sei aktuell nicht zu erwarten.

Aesculap beschäftigte in Tuttlingen Ende September rund 3200 Mitarbeiter, über 100 mehr als zu Jahresbeginn. Im gesamten Unternehmen, das weltweit Produktionsstätten hat und im Kernbereich medizinische Instrumente und Nahtmaterialien produziert, arbeiten 10.250 Menschen.

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