Kurzkettige Buttersäure

Darmbakterien sollen Blutzucker senken

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Berlin -

Probiotika können einen positiven Einfluss auf das Mikrobiom im Darm haben. Weil dieses sich bei Diabetiker:innen von dem gesunder Menschen unterscheidet und die Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung von Diabetes hat, könnten Darmbakterien sich auch positiv auf den Blutzucker auswirken.

Überwiegen die guten Darmbakterien den schlechten, gibt es in der Regel kein Problem. Bei Diabetiker:innen ist dies jedoch meist nicht der Fall. Doch meist ist die Darmflora schon Monate oder Jahr vor der Diagnosestellung geschädigt. Das Mikrobion von Diabetiker:innen ist verändert und Bakterienstämme, die Buttersäure oder andere kurzkettige Fettsäuren sowie Essigsäure produzieren, sind in geringem Ausmaß zu finden. Letztere kann die Insulinausschüttung beeinflussen.

Entgleisen in der prädiabetischen Phase die Blutzuckerwerte und wird über die Gabe von Probiotika gegengesteuert, können erhöhte Blutzuckerwerte gesenkt werden und Diabetes Typ 2 verhindert werden – verspricht die Symbiopharm GmbH mit der Neueinführung von Symbiolife Blutzucker.

Symbiolife Blutzucker: Was steckt drin?

Das Nahrungsergänzungsmittel enthält den aktiven Bakterienstamm Bacillus subtilis DSM 32315, das prebiotisch wirkende Dipeptid L-Alanin-L-Glutamin, die Spurenelemente Chrom und Zink, Vitamine und ausgewählte Pflanzenextrakte wie Curcuma und Grüntee. Das „Präzisions-Probiotikum“ ist als Kapsel erhältlich. Diese setzt sich aufgrund der speziellen Beschichtunggezielt im Kolon frei. Pro Tag sollen zwei Kapseln geschluckt werden.

Studien bestätigen Blutzuckersenkung

Die Kombination Bacillus subtilis DSM 32315 und L-Alanin-L-Glutamin wurde an 180 Probanden untersucht und konnte „signifikant die Blutzuckerwerte bei den eingeschlossenen Prädiabetikern (62 Personen) verbessern“, teilt Symbiopharm mit. Nach vierwöchiger Einnahme von täglich zwei Kapseln erreichte die Hälfte von ihnen wieder normale Nüchtern-Blutglukose- und HbA1c-Werte. Die Personen galten nicht mehr als Prädiabetiker.

Was passiert im Darm?

Die Kombination aus Bakterienstamm und Prebiotikum erhöht die Anzahl an Butyrat-produzierender Bakterien – allen voran Faecalibacterium prausnitzii, wie eine Studie gezeigt hat. Butyrat hat im Darm viele gesundheitsfördernde Wirkungen, unter anderem steigert es die Insulinsensitivität, reduziert Blutglukose-Level und trägt zu einer intakten Darmbarriere bei.

Kurzkettige Buttersäure als Blutzuckersenker

Kurzkettige Buttersäure – Butyrat – wirkt auf die enteroendokrinen Zellen des Kolonepithels. Dies hat zur Folge, dass Blutzuckerspiegel und Appetit sinken. Der Grund: Buttersäure moduliert in den enteroendokrinen Zellen die Histon-Deacetylase, die eine verstärkte Bildung des appetithemmenden Hormons Peptid YY, kurz PYY um das etwa 120-fachezur Folge hat. Außerdem verstärkt Butyrat Glucagon-like Peptide-1. GLP 1 bindet an die Rezeptoren auf der Oberfläche von β-Zellen in der Bauchspeicheldrüse und fördert so die postprandiale Insulinsekretion.

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