Apotheken- und Arzt-EDV

CGM-Übernahme: Quote erreicht, Deal steht

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Berlin -

Morgen um Mitternacht endet die Angebotsfrist für Aktionäre von Compugroup Medical (CGM). Nachdem tagelang nicht viel passiert war, meldete der Finanzinvestor CVC jetzt, dass die Mindestannahmeschwelle erreicht wurde.

CVC hatte bis Dezember knapp 10 Prozent der Aktien eingesammelt und kurz vor Weihnachten ein offizielles Übernahmeangebot vorgelegt. In den vergangenen Tagen kamen stets kleinere Aktienpakete hinzu; die Mindestannahmeschwelle von 17 Prozent lag jedoch noch ein ganzes Stück entfernt.

Jetzt meldet CVC, dass den verwalteten Investmentfonds etwa 3,85 Prozent aller ausstehenden Aktien und Stimmrechte angeboten wurden. Zusätzlich seien 13,62 Prozent aller ausstehenden Aktien und Stimmrechte durch Aktienkäufe außerhalb des Angebots erworben worden, sodass dem Vollzug nichts mehr im Wege steht.

Daniela Hommel, Chief Financial Officer von CGM, und Daniel Pindur, Managing Partner bei CVC, loben das Überschreiten der Mindestannahmeschwelle als Meilenstein auf dem Weg zur strategischen Partnerschaft. Gemeinsam werde man die Chancen im dynamischem E-Health-Markt nutzen und so das nächste Kapitel der CGM-Erfolgsgeschichte schreiben.

Aktionäre können ihre Aktien bis Donnerstag anbieten, die erweiterte Annahmefrist läuft voraussichtlich vom 29. Januar bis zum 11. Februar. Das Übernahmeangebot steht aber unter dem Vorbehalt der regulatorischen Freigabe, der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Quartal erwartet.

Das Management von CGM und CVC haben vereinbart, den Konzern nach Vollzug des Übernahmeangebots über ein Delisting-Angebot von der Börse zu nehmen. CVC habe nicht die Absicht, den Angebotspreis im Rahmen des Delisting-Angebots zu erhöhen. Die Familie um Firmengründer Frank Gotthardt hat eine strategische Partnerschaftsvereinbarung mit CVC unterzeichnet und behält gemeinsam mit dem verbundenen Anteilseigner Dr. Reinhard Koop die Mehrheit von aktuell 50,1 Prozent der Anteile.

Um weitere Übernahmen finanzieren können, hatten Gotthardt und seine Partner bereits 2003 mit General Atlantic Partners einen Finanzinvestor an Bord genommen. Bis zu seinem Exit im Mai 2012 hielten die Amerikaner zeitweise 17,5 Prozent der Aktien, die zunächst im Freiverkehr, ab 2007 im Prime Standard gehandelt wurden.

2020 war der Konzern vor dem Ausscheiden des Gründers in eine KGaA umgewandelt worden; seitdem liegt die alleinige Kontrolle beim Großaktionär. Die persönlich haftende Gesellschafterin wird mittelbar von Gotthardt als beherrschendem Gesellschafter gehalten; er hält mehr als 99 Prozent der Anteile. Ziel sei es, bei Kapitalmaßnahmen die „identitätsstiftende Stellung“ des Mehrheitsaktionärs nicht zu gefährden, hieß es im Vorfeld.

Der auf Arztpraxen, Kliniken und Apotheken spezialisierte Softwareanbieter wird in Summe mit knapp 1,2 Milliarden Euro bewertet. Am Markt war CGM zuletzt nur noch knapp 900 Millionen Euro wert gewesen.

Zwar wird seitens der Beteiligten mit einem deutlichen Aufschlag von 51,1 Prozent auf den Durchschnittskurs der letzten drei Monate beziehungsweise einem Drittel auf den Schlusskurs vom Freitag geworben. Doch ob es für viele Aktionäre zu einer „unmittelbaren Wertrealisierung“ kommt oder doch zu einem Verlust, ist fraglich: Seit 2021 ist die Aktie im Abwärtstrend, in der Spitze hatte der Kurs damals bei mehr als 80 Euro gelegen. Allein in diesem Jahr hat sich der Kurs mehr als halbiert; im Juli war er von 24 auf zeitweise unter 14 Euro abgesackt, seitdem bewegte er sich seitwärts.

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