In rückläufigem Gesamtmarkt

Apo.com: Absatz steigt um ein Viertel

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Berlin -

Im Versandhandel trennen sich derzeit Spreu und Weizen. Während die Branche insgesamt in den ersten sechs Monaten kaum Umsatz gewinnen und beim Absatz sogar Einbußen hinnehmen musste, laufen bei Shop Apotheke und auch beim Konkurrenten Apo.com die Geschäfte rund. Der Versender aus Markkleeberg bei Leipzig peilt sogar mehr als 300 Millionen Euro Umsatz für das Gesamtjahr an.

Apo.com ist nach eigenen Angaben mit einem Marktanteil von mehr als 10 Prozent nicht nur eine der größten, sondern auch die am schnellsten wachsende Online-Apothekengruppe in Deutschland. In den ersten sechs Monaten wuchsen die Umsätze der beiden Marken Apo.com und Apo-Discounter um rund 30 Prozent auf 152,6 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet das Management einen Umsatz von deutlich über 300 Millionen Euro.

Zum Vergleich: Der Online-Apothekenmarkt legt nur um 6,8 Prozent zu, der gesamte branchenübergreifende E-Commerce-Markt verzeichnete sogar ein umsatzbezogenes Minus von 13,7 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022. Da auch Shop Apotheke (Redcare) im ersten Halbjahr ein organisches Wachstum von rund 25 Prozent vorweisen kann – inklusive des erstmals konsolidierten schweizerischen Rx-Versenders Mediservice sind es sogar 37 Prozent – dürften die anderen Versender sich also recht schwer tun. DocMorris wird seine Zahlen für das erste Halbjahr erst Mitte des Monats vorlegen.

Besonders stolz ist man bei Apo.com auf die Entwicklung bei der Zahl der verkauften Packungen: Der Absatz legte um 24,5 Prozent, während der Online-Apothekenmarkt einen Rückgang um 4,4 Prozent zu verzeichnen hatte.

„Ich freue mich sehr, dass wir trotz der herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unser geplantes Wachstum abliefern“, sagt CEO Dr. Oliver Scheel. „Bereits im Dezember 2022 haben wir einen Meilenstein für unser Unternehmen erreicht, indem wir erstmals in der Firmengeschichte eine positive bereinigte Ebitda-Marge verzeichneten. Im ersten Halbjahr 2023 konnten wir zeigen, dass dieser Erfolg keine Eintagsfliege ist, indem wir die schwarze Null fortgesetzt haben.“

Ausbau zur Gesundheitsplattform

Seit Juni kommt Apo.com als Gesundheitsplattform daher. Spezielle Beratungsangebote, neue digitale Services und multimediale Informationen richten sich vor allem an Chroniker. Dabei kommt laut Unternehmensangaben erstmals KI-basierte Technologie zum Einsatz: Ein Chatbot stellt den Nutzer:innen dynamische Fragen, bewertet Risiken und leitet automatisiert Ersteinschätzungen ab. Basis der Ergebnisse sind medizinische Fachinformationen, mit deren Hilfe das System über 1200 Symptome erkennt und daraus mehr als 650 Krankheitsbilder ableiten kann. Der Symptomchecker soll dabei helfen, die gesundheitliche Situation schnell einzuschätzen und bessere Entscheidungen zu treffen.

Bei Apo.com hofft man nun auf das E-Rezept: „Insbesondere Menschen mit chronischen Erkrankungen haben oft einen hohen Bedarf an rezeptpflichtigen Medikamenten. Das E-Rezept bietet die Chance, die Medikamentenversorgung für Patient:innen und ihre Angehörigen leichter in ihren Alltag zu integrieren und damit ihre Lebensqualität zu verbessern“, so Scheel.

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