Fresh-Up: Reizdarmsyndrom Alexandra Negt, 09.07.2020 14:37 Uhr
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Häufige Blähungen, Krämpfe und Schmerzen im Gastrointestinalebrvich können Anzeichen für ein Reizdarm-Syndrom sein. Therapiert werden kann pflanzlich oder probiotisch. Foto: Science Photo Library
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Das Reizdarm-Syndrom (RDS) hat sich zu einer regelrechten Volkskrankheit entwickelt. Häufig werden zur Behandlung verschiedene Bakterienstämme eingesetzt. Foto: Science Photo Library / Harris, Roger
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Kijimea Reizdarm Pro enthält einen hitzeinaktivierten Bakterienstamm, der die Beschwerden lindern kann. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch ätherische Öle wie Pfefferminze können die Beschwerden lindern. Am besten werden sie verkapselt eingenommen. Ein Beispiel aus der Apotheke: Buscomint (Sanofi). Foto: 5PH/shutterstock.com
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Aber auch andere Heilpflanzen zeigen positive Effekte. Darunter auch Lavendel. Foto: grafvision/shutterstock.com
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Tees mit Kamille & Co. können gastrointestinale Beschwerden lindern. Foto: Pixabay
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Konkurrenz kommt aus der Drogerie: Klosterfrau bietet Minzölkapseln an. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Im Kleingedruckten: Die Anwendung ist erst ab 16 Jahren empfohlen. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ein Klassiker innerhalb der Phytopharmaka: Iberogast. Verschiedene Pflanzenauszüge helfen bei diversen Magen-Darm-Beschwerden. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Aus Probiere Reizdarm wurde Probiere Pro-R. Die Kapseln enthalten sechs Milliarden Bakterien der Stämme Lactobacillus plantarum PBS067, Lactobacillus rhamnosus LRH020 und Bifidobacterium animalis subsp. lactis BL050. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Auch bei den Probiotika gibt es Konkurrenz aus der Drogerie: Die Sanotact Reizdarm Kapseln enthalten jedoch lediglich einen Bakterienstamm.
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Centrum Darmflora stärkt da Organ mit Milchsäurebakterien. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Hoch dosierte Bakterienstämme enthalten die Produkte von Allergosan. Omnibiotic 10 beinhaltet zehn verschiedene Stämme. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Die Produkte sind Laktose- und glutunfrei und für Veganer geeignet. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Ein weiteres Präparat bietet Klinge Pharma: Gelsectan soll die Mucosa Barriere wieder herstellen. Die Wirkstoffe sind Xyloglucan, Traubenkernöl und Erbsenprotein. DArüber hinaus sind weitere Zucker enthalten. Foto: APOTHEKE ADHOC
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Das Beschwerdebild eines Reizdarmsyndroms ist sehr unterschiedlich. Foto: Pixabay
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Darm-Hirn-Achse: Die Bedeutung des Mikrobioms nimmt medizinisch immer mehr zu. Eine gestörte Darmfunktion kann zu Erkrankungen im ganzen Körper führen. Quelle: Anatomy Insider / Shutterstock.com
Berlin - Hinter wiederkehrenden Darmbeschwerden steckt oft eine geschädigte Darmbarriere. Häufige Bauchschmerzen, Blähungen und Stuhlabgänge können auf ein Reizdarmsyndrom hinweisen. Therapieren lässt sich das Leiden vor allem durch eine Verhaltensänderung: Betroffen sollten schauen, welche Lebensmittel sie vertragen und welche nicht. Sie sollten Stress vermeiden und Bewegung gezielt in den Alltag integrieren. Doch auch medikamentös kann unterstützend therapiert werden: Zur Auswahl stehen verschiedene Phytopharmaka oder Probiotika.
Bauchschmerzen, Krämpfe, Blähungen und Unwohlsein sind nur einige Symptome, die mit einem Reizdarmsyndrom (RDS) in Verbindung stehen und die Lebensqualität beeinträchtigen. In der westlichen Welt sind bis zu 25 Prozent der Menschen betroffen, wobei Frauen häufiger erkranken. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Präparate für die Selbstmedikation auf den Markt gekommen. Nicht alle Mittel werden seitens der Gastroenterologen empfohlen. Laut Mediziner ebenfalls wichtig: Eine Umstellung der Lebensweise. Stressvermeidung, ausreichend Schlaf und eine angepasste Ernährung können die Beschwerden ebenfalls lindern.
Neue S3-Leitlinie in Arbeit
Die bisher gültige S3-Leitlinie zum Reizdarmsyndrom wird aktuell überarbeitet. Das Leitlinien-Manuskript wurde im April eingereicht, eine Revision der Empfehlungen ist noch ausstehend. Auf einen regelmäßigen Einsatz von Analgetika und chemisch definierte Spasmolytika sollte zugunsten anderer Therapien verzichtet werden. Für den Einsatz von Probiotika liegen zwar mehrere positive Metaanalysen vor, allerdings sind diese mit einer Vielzahl verschiedener Bakterienarten und -dosierungen durchgeführt worden, sodass die Bewertung erschwert wird. In fast allen Studien fehlt überdies eine Responderdefinition, wie sie für moderne Arzneimittelprüfungen verlangt wird.
Bisher werden vor allem Phytopharmaka empfohlen. Mittel wie Iberogast (Bayer) oder Buscomint (Sanofi) können vom Patienten regelmäßig eingenommen werden und lindern die Beschwerden rein pflanzlich. Iberogast enthält eine Mischung aus mehreren Heilpflanzen. Die klassischen Tropfen enthalten bittere Schleifenblume, Angelikawurzel, Kamillenblüten, Kümmelfrüchte, Mariendistelfrüchte, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Schöllkraut und Süßholzwurzel. Buscomint enthält verkapseltes Minzöl. Für Blähungen gilt: Insbesondere beim Auftreten von Blähungen unter Ballaststofftherapie sollten Macrogol-Präparate verwendet werden, da sie nicht bakteriell spaltbar sind. Die Effektivität von Macrogol ist bei der chronischen Obstipation durch eine neuere Metaanalyse gesichert, die auch den Wirksamkeitsnachweis bei Kindern und Jugendlichen einschließt.
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