Kund:innen fragen in der Apotheke meist nur um Rat zu einzelnen Symptomen wie Bauchschmerzen, Verstopfungen, Krämpfe oder Durchfall. Genau betiteln wollen die wenigsten das Thema Reizdarmsyndrom. Bekannt ist die Krankheit auch als „nervöser Darm“ oder Reizkolon. Betroffene leiden häufig sehr unter den alltagseinschränkenden Symptomen. Wie kann Abhilfe geschaffen werden?
Um das diskrete Thema ranken sich trotz verbesserter Aufklärung noch immer Mythen. Dabei stimmt es nicht, dass Reizdarm nur psychisch ist und dass es besser wird, wenn Betroffene Symptome einfach ignorieren oder dass die Erkrankung aus heiterem Himmel kommt. Auch das nur Frauen betroffen seien oder ein Reizdarm nie weggeht, entspricht nicht den Tatsachen. Reizdarm kann bei jedem diagnostiziert werden, körperliche sowie psychische Faktoren können Auslöser sein. Betroffene haben auch weitaus bessere Möglichkeiten, als die Krankheit zu ignorieren.
Bei einem Reizdarm (Colon irritabile) ist die Darmfunktion auf verschiedene Art und Weise gestört. Meist verändert sich dadurch der Stuhl: Patient:innen leiden häufig an Durchfällen oder Verstopfungen. Bleibt der Stuhlgang unverändert, kommt es vor allem zu Schmerzen oder Blähungen und abgehenden Darmwinden. Das Reizdarmsyndrom kann abhängig von den Symptomen in vier Krankheitstypen unterteilt werden:
Es können aber neben diesen vier Hauptformen auch Mischtypen auftreten. Außerdem kann der eine Krankheitstyp in einen anderen übergehen. Betroffene berichten auch von einem Abwechseln der genannten Typen. Durchfall und Verstopfung können so beispielsweise sogar am selben Tag auftreten.
Ein Hauptsymptom des Reizdarm-Syndroms ist Schmerz, der an verschiedenen Stellen im Bauch auftreten und einen unterschiedlichen Charakter haben kann:
Die gereizte Darmschleimhaut löst die Schmerzen aufgrund der Darmwanddehnung und der vermehrten Gasbildung aus. Darauf reagiert die Darmmuskulatur wiederum mit Kontraktionen.
Da die Beschwerden beim Reizdarm-Syndrom häufig unspezifisch sind, sollten vor Behandlung andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Symptome, die auf ein Reizdarm-Symptom schließen lassen, können auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn, Magen-Darm-Infektionen oder gynäkologischen Erkrankungen auftreten.
Konnten andere Krankheiten durch eine ärztliche Untersuchung ausgeschlossen werden, haben Patient:innen verschiedene Möglichkeiten, Symptome des Reizdarmsyndroms zu lindern. Allerdings gibt es keinen allgemeingültigen Therapieansatz. Der Einsatz von freiverkäuflichen Präparaten aus der Apotheke orientiert sich an den Symptomen und verschiedenen Auslösern bei einzelnen Patient:innen.
Tipp: Da Beschwerden durch Stress, durch ungünstige Ernährung oder andere psychische Belastungen ausgelöst werden können, ist eine wichtige Komponente innerhalb der Therapie des Reizdarms auch die Selbstbeobachtung. Durch ein Tagebuch können Betroffene Zusammenhänge leichter erkennen und Auslöser von Beschwerden eingrenzen.
Auf IhreApotheken.de finden Ihre Kund:innen viele weitere spannende Gesundheitsthemen und -tipps! Zum Thema Reizdarmsyndrom geht es hier entlang.
APOTHEKE ADHOC Debatte